Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen?

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Teaser

Vielfältige Kinderfragen zu den Weltreligionen und damit in Beziehung stehenden Themen beantwortet das vorliegende Buch, das sich an Kinder richtet und in Bild und Text ein spannendes Informationsangebot vorhält.

Beurteilungstext

Kann sich seinen Glauben aussuchen? Wie lange dauert ewig? Ist ein Guru gefährlich? Alles das sind Fragen, die sich Kinder (und auch Erwachsene) stellen, wenn sie über Religionen nachdenken. Das Thema ist auch deshalb so herausfordernd, weil die religiöse (oder auch die areligiöse) Erziehung in Familien lange eher unterschwellig verläuft und Kinder erst in der Begegnung mit Andersdenkenden und Andersglaubenden anfangen, die eigene Sozialisation zu hinterfragen. Umso wichtiger sind dann informative Quellen, die helfen, zunehmend einen eigenen Standpunkt für persönliche Entscheidungen zu finden. Dazu möchte das vorliegende Buch beitragen.
Aneinandergereiht werden Kinderfragen, die vage thematisch sortiert sind. Nationale Verteilungen, glaubenspraktische Grundsätze, religionsgemeinschaftliche Eigenarten und gemeinsame Grundfragen werden dabei verbunden und verhandelt. Und alles in einer gut verständlichen und konkreten Form. Wie schwer das ist, zeigen einige Textpassagen, in denen unglaublich viele Fakten zusammenkommen und häufige Detailerklärungen den roten Faden der Erläuterung schwer nachvollziehbar werden lassen.
Die Erklärungstexte sind kurz gehalten, jeweils auf eine halbe bis eine ganze Seite beschränkt. Interessant sind aber auch die Bilder, die teils ganz konkret Glaubenspraxis zeigen, teilweise aber auch mit viel symbolischem Material und verrückten Konstruktionen eher eine metaphorische Deutungsebene ansprechen. Sie alle sind Fotos, die speziell für das Buch angefertigt wurden und immer die gleichen Kinder zeigen. So entsteht auch ein visueller roter Faden, der das Buch zu einem spannenden Anregungsraum werden lässt.
Religionen sind in sich häufig vielfältig und von den unterschiedlichsten Strömungen und Meinungsbildern geprägt. So kann schließlich auch dieses Buch nicht für alle Christen, Juden, Muslime etc. sprechen. Die einfachen Antworten bringen auch ihre Leser an die Grenze eines Verständnisses des eigenen Glaubens und mancher mag bei der einen oder anderen Aussage nicht mitgehen wollen. Sicherlich vereinfacht das Buch hier stark. Was sich nicht anders darstellen lässt, kann aber auch kritisch als Oberflächlichkeit betrachtet werden. Die Lektüre ersetzt letztendlich nicht die konkrete Auseinandersetzung mit Menschen, die Glauben leben.
Insofern ist das Buch zur Information und Diskussion gut geeignet. Es bietet Denkanstöße, die es im Leben zu verfolgen und in der Begegnung mit Menschen weiterzudenken gilt.