Wie die Katze zu uns kam: Eine Geschichte von Katzen und Menschen

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Teaser

Katzen haben sieben Leben. Das ist alles für die Katz! Nachts sind alle Katzen grau. Dies sind Aussagen oder Redensarten, die eigentlich alle kennen. Sie und noch andere finden wir auf der ersten und letzten Seite. In diesem Sachbuch dreht sich auch alles um die Katze. Und dabei wird nicht um den heißen Brei herumgeschlichen, sondern die Autorin weiß unglaublich viel über unser liebstes Haustier: die Katze!

Beurteilungstext

Nach den Aussagen des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) ist die Hauskatze mit 26% im Jahr 2022 das beliebteste Haustier in Deutschland. Der Hund folgt erst auf Platz zwei mit 21%. Es leben also etwa 16,7 Millionen Hauskatzen bei uns. Kein Wunder, dass es so viele Katzenbücher gibt - entweder zu den verschiedensten Rassen, zur Pflege, zu Krankheiten oder zur Haltung allgemein. Diesen Weg ist die Illustratorin Lena Zeise aus Münster nicht gegangen. Sie ist natürlich von der Eleganz der Tiere beeindruckt aber sie ist primär daran interessiert, den Weg der Katze mit dem Menschen in der mehr als 6 000 Jahre währenden gemeinsamen Geschichte zu verfolgen.
Lena Zeise hat Kommunikationsdesign und Illustration an der Fachhochschule in Münster studiert und arbeitet seit ihrem Masterabschluss als Illustratorin, Designerin und Autorin primär im Kinder- und Sachbuchbereich. Sie mag besonders Schreibschriften und Tierzeichnungen. 2023 ist ihr Sachbuch "Wie die Katze zu uns kam" als Wissenschaftsbuch des Jahres auf die Longlist gesetzt worden und zugleich war es für das "Wissensbuch des Jahres" nominiert.
In zehn Kapiteln nähert sie sich dem Weg der Hauskatze im Lauf der Geschichte mit dem Menschen. So ist wissenschaftlich erwiesen, dass all unsere Hauskatzen von der afrikanischen Falbkatze stammen und ihren Weg nach Europa und in die Welt vor über 6 000 Jahren über den Fruchtbaren Halbmond oder über Ägypten, Marokko gefunden haben. In China hat es die heimische Bengalkatze nicht geschafft langfristig zur Hauskatze zu werden. Auch hier haben sich durch verschiedenste Reisen von Europäern die Katzen mit der Ur-Mutter aus Afrika durchgesetzt.
Die Autorin berichtet vom Katzenkult im Alten Ägypten, weiß von der Beliebtheit der Katze in Rom zu erzählen, nimmt uns mit zu den Klosterkatzen und zu dem tiefen Fall, da die Katze plötzlich als Hexentier verurteilt worden ist. Im Zeitalter der europäischen Entdeckungen haben sich Katzen auf den Schiffen als Mäuse- und Rattenjäger:innen nützlich gemacht und bis heute sind die Schiffskatzen legendär. Ja, in Großbritannien gab es für Katzen, die in Downing Street 10 lebten, den Titel "Chief Mouser to the Cabinett Office". Von anderen berühmten Katzen, die vom Staat offiziell "angestellt" waren, weiß Lena Zeise ebenfalls zu berichten. Sie vergisst die Weltraumkatzen nicht und nicht die Katzenvideos. Aber sie weist in einem Kapitel auch auf die Schattenseiten dieser Tiere hin: Viele Katzen an einem Ort können äußerst belastend für andere heimische Tierarten sein, ja sie setzen sich sogar gegen sie durch. So geschehen z.B. in Neuseeland.
Neben diesen interessanten Texten stehen natürlich ihre Illustrationen mit Mittelpunkt. Diese fotorealistischen Bilder sind faszinierend und ergänzen zu 100% den Text. Daneben gibt es aber auch Doppelseiten, die in schwarz-weißen Paneels Geschichten von Katzen erzählen, so z.B. den "gestiefelten Kater".
Lena Zeise gelingt es den Weg Katze - Mensch nachzuvollziehen. Diese Beziehung zwischen Mensch und Tier, die anders als beim Hund ist, wird wirkungsvoll dargestellt und regt zum eigenen Nachforschen an. Es ist ein beeindruckendes Werk - nicht nur für Katzenfans!