Wer wir sind und was wir wollen

Autor*in
Riederle, Philipp
ISBN
978-3-426-78611-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
268
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

“Ein Digital Native erklärt seine Generation”, so der Untertitel des Buches. Der Autor stellt viele interessante Thesen auf über seine Generation (geboren 1994), die veränderte Zukunft durch das Internet und die sozialen Netzwerke, er streift aber auch die Gefahren.

Beurteilungstext

Riederle definiert seine Generation und den Generationsunterschied zur Generation” seiner Eltern über die digitalen Medien. Dies macht er zum Beispiel deutlich am Fernsehverhalten. Seine Generation”, so sagt er, lässt sich keine Zeiten vorschreiben und auch keine Vorauswahl von Angeboten. Das Internet bietet ein ungefiltertes Angebot, das auch schneller erwachsen werden lässt. Generation Internet kommuniziert anders. Das Internet sorgt für eine Werteverschiebung, es bietet soziale Kommunikationsmöglichkeiten ebenso wie weltweite Erreichbarkeit und weltweiten Informationsaustausch. “Das Ende der Dummheit der Konsumenten” spricht er den Usern zu.
Cybermobbing führt er zurück auf fehlende soziale Erziehung im realen Leben. “Das Internet ist eine Kleinstadt, man muss sich bedeckt halten.” facebook nennt er einen Jahrmarkt der Eitelkeiten.
Riederle setzt sich auch mit der Frage auseinander, ob Schule, wie wir sie kennen, noch zeitgemäß ist und was Bildung heute bedeutet. Er zeigt den Lesern eine alternative Lernwelt. Er befasst sich mit der Auswirkung des Internets auf die Wirtschaft, die Arbeitswelt, die Politik, und sieht mit einem Blick auf die Zukunft die Möglichkeit eines implantierten Chips zur Vernetzung der Menschheit. Dabei, so der Autor, sehnt sich der User aber auch nach realer Geborgenheit, wenn er auch äußerst viel Wert legt auf Selbstbestimmung.
Riederle handelt die Themen provokativ ab. Er schreibt ironisch, polarisiert, pauschalisiert und an manchen Stellen schreibt er respektlos über “Muttchen und Ömchen”.
Der Autor zeigt ein hohes Selbstbewusstsein. Deutlich wird, dass er selbst Kind der Mittelschicht mit einem hohen Bildungshintergrund ist. So scheinen seine Ausführungen an manchen Stelen etwas “blauäugig”. Aber vielleicht ist das nur der Eindruck eines “Digital Immigrants”.
Der Autor ist gefragt als Referent in der Wirtschaft, seine Thesen sind überspitzt, sie geben Stoff zum Diskutieren. Vieles ist nicht neu, aber der Autor gibt eine umfangreiche Zusammenschau.
Das Buch ist klar gegliedert, es wird ergänzt durch ausführliche Anmerkungen und eine ausführliche Bibliographie.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010