Wer nicht weg ist, wird gesehen

Autor*in
Vos, Ida
ISBN
978-3-551-37277-2
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Künster, D.K.Lembke, B
Seitenanzahl
186
Verlag
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2003
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach dem Einmarsch der Deutschen in den Niederlanden beginnt für das Mädchen Rachel und deren Familie eine schlimme Zeit. Es passieren Dinge, die sie nicht versteht. Sie muss einen gelben Stern tragen, darf die Straßenbahn nicht benutzen, muss in eine andere Schule gehen und ihr geliebtes Fahrrad abgeben. Doch diesen Verboten folgt noch viel Schlimmeres. Rachel und ihre Familie müssen "untertauchen", um der Deportation durch die Deutschen zu entgehen. Sie finden Unterschlupf bei verschiedenen Familien. Rachel und ihre junge Schwester werden über längere Zeit von ihren Eltern getrennt. Sie leben als "Untergetauchte" in der ständigen Angst vor dem Entdecktwerden. Die Kinder müssen sich immer ruhig und unauffällig verhalten. Ein Leben im Versteck, in permanenter Lebensgefahr auch für diejenigen, die ihnen Unterschlupf gewähren. Rachel und ihre Eltern überleben diese schlimme Zeit, aber lang ist die Liste derer aus Familie und Bekanntenkreis, die nicht wiederkommen.

Beurteilungstext

Die Autorin schildert ihre eigenen Kindheitserinnerungen, welche ihr, wie sie selbst schreibt, noch heute weh tun. Sie weiß aus eigener Erfahrung, was es für Kinder bedeutet, verfolgt zu werden und in ständiger Angst zu leben.
Die Geschichte erinnert in vielem an das "Tagebuch der Anne Frank", die Ähnliches erlebt hat und nicht das Glück hatte, zu überleben. Es wird die Geschichte einer ganz normalen jüdischen Familie aus der Sicht eines 12 jährigen Mädchens geschildert.
Zum Beispiel die Veränderungen des Alltags bedingt durch die Gesetze und Verordnungen der Nürnberger Gesetze, wie, das Einkaufen nur zu festgelegten Zeiten, das Nichtbenutzen von Parkbänken u.äh..
Unterstützt werden diese Schilderungen durch authentische Zeitungsausschnitte, die jeweils auf der linken Buchseite auf grauem Untergrund gedruckt sind. Ein immer wiederkehrendes Symbol ist der Judenstern, eindringlich auf grauem Grund mehrfach dargestellt.
Die Geschichte eignet sich sehr gut dazu, mit Kindern und Jugendlichen über das Thema der Judenverfolgung zu sprechen und ihnen diese Problematik nahe zu bringen.
Eindrucksvoll ist auch der Epilog, in welchem die Autorin die Namen der Menschen aufzählt, die in dem Buch vorkommen und die nicht überlebten. Genannt werden auch die Orte der Todeslager, sofern diese bekannt waren.
Eine anrührende Geschichte, die dazu auffordert nachzudenken und etwas dafür zu tun, dass so etwas Kindern nie wieder passieren kann.
Dies ist auch Anliegen der Autorin, die sich wünscht, dass alle Kinder der Welt in Frieden und Freiheit leben dürfen, weil das die Grundlage ist, um zu wachsen und ein glücklicher Mensch zu werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Dre..
Veröffentlicht am 01.01.2010

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