Wer hat den Gummibär’n gemacht - Marken und ihre Erfinder

Autor*in
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Hinstorff
Gattung
Ort
Rostock
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte von zehn Unternehmern, die durfch ihre Erfindungen die Welt geprägt haben.

Beurteilungstext

"Hinter jedem Unternehmen steht eine Persönlichkeit. Manche waren Revolutionäre, andere Tüftler, manche habe[n] Ideale gehabt, anderen ging es vorrangig um Geld." Diese einleitenden Sätze zeigen, dass dieses Buch das Thema Erfinder einmal ganz anders angeht als die bisher vorgestellten.
Wenngleich auch hier Personen mit ihren Produkten im Mittelpunkt stehen, so sind es Unternehmer, deren Erfindungen noch in unserem Alltag untrennbar mit ihren Namen verbunden und bekannt sind: Hans Riegel aus Bonn (Ha-ri-bo), der Erfinder nicht nur der Gummibären; Neckermann, der Kaufmann; Adolf Dassler (Adi-das), der sportbegeisterte Bäcker; Bahlsen, der Keksmacher; Porsche, der geniale Techniker, und andere mehr.
Insgesamt zwölf Personen und zehn "Erfindungen" stellt das Buch vor. Es ist in keinem Fall als Kinderbuch gedacht, aber ältere Jugendliche und Erwachsene, die nicht nur an Schlagwörtern und Markennamen (Playmobil) interessiert sind, sondern etwas über die Hintergründe weltweit bekannter Unternehmen wissen wollen, kommen hier voll auf ihre Kosten.
Die Autoren haben gründlich recherchiert. Jeder Persönlichkeit in ihrem privaten und beruflichen Umfeld sind im Durchschnitt plus/minus 10-15 Seiten gewidmet. Sechs der Unternehmer sind im 19., sechs im 20. Jahrhundert geboren. Da die "Erfinder" - heute würde man sie wohl eher als "global players" bezeichnen - nicht einfach in einem luftleeren Raum vorgestellt, sondern vielmehr in ihr jeweiliges Zeitbild eingebunden werden, vollzieht der Leser viel intensiver nach, was den Einzelnen zu seiner Erfindung bewegte, was ihn antrieb, welches Manko der zeit er erlebte, welche Träume und Bedürfnisse er mit anderen teilte, welche Marktlücken er (wie man es heute nennen würde) entdeckte.
Das die Erfindungen die Zeit von Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Jetztzeit abdecken, entsteht so das anschauliche Bild einer gerade erst vergangenen Geschichtsepoche, deren ideen- und sozialgeschichtliches Weltbild uns heute zum großen Teil noch vertraut ist, aus eigener Erfahrung oder der der Eltern und Großeltern. Die Geschichte dieser Erfinder und Unternehmer ist zugleich die Geschichte unseres Landes. So möchte man dieses Buch allen Jugendlichen als spannende Begleitlektüre empfehlen, wenn sie im Geschichtsunterricht das politische Geschehen der Zeit behandeln.
Aber das Buch vermittelt den Jugendlichen noch etwas anderes: "Am Anfang stand eine Idee - nicht mehr! Ideen kann man auch heute noch haben. Und das aus einer Idee ein Unternehmen von Weltrang werden kann, davon erzählen die Geschichten in diesem Buch."
Der Hinstorff Verlag hat ein auffallend solides und technisch perfektes Buch aus diesen Geschichten gemacht. Egal, ob es sich um den Einband, die sorgfältige, stabile Fadenheftung der neun Lagen, die graphische Gestaltung und das gekonnte Layout handelt, überall zeigt sich die solide Handhabung des Verlags, der noch gar nicht so lange im Kinder- und Jugendbuchgeschäft ist. Auch der Text passt sich dieser Ausstattung an; die Autoren berichten spannend, lebendig, interessant und durchaus niveauvoll, mit einem gewissen Anspruch an ihre Leser.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für ein breites Publikum.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010