Wer die Nachtigall stört... Graphic Novel

Autor*in
Fordham, Fred
ISBN
978-3-499-21822-4
Übersetzer*in
Malignon, Claire
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Fordham, Fred
Seitenanzahl
288
Verlag
Rowohlt
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Reinbek
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine interessante Erweiterung des Klassikers "Wer die Nachtigall stört" und ein Plädoyer für Menschlichkeit und Gleichheit

Beurteilungstext

Der britische Philosoph, Politikwissenschaftler und Illustrator Fred Fordham hat Harper Lees berühmten Roman „Wer die Nachtigall stört“ („To kill a Mockingbird“, 1960), der ein Jahr nach seinem Erscheinen mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde, als Graphic Novel bearbeitet. Die Geschichte spielt in dem von Rassismus und Vorurteilen geprägten Amerika der 1930er Jahre und erzählt von den Geschwistern Scout und Jem Finch, die in einer fiktiven Kleinstadt im beschaulichen Alabama aufwachsen. Dieser idyllische erste Eindruck ändert sich als der Vater der beiden, Atticus Finch, als Rechtsanwalt die Verteidigung des Schwarzen Tom Robinson übernimmt, der eine junge, weiße Frau vergewaltigt haben soll. Im Rahmen des Prozesses wird die tiefe Ungerechtigkeit, die die Gesellschaft in zwei Kategorien unterteilt, immer wieder schmerzlich vor Augen geführt. Fordham hat sich für seine illustrierte Bearbeitung weitestgehend an die Erzählweise Harper Lees gehalten. Dementsprechend textlastig sind zahlreiche Figuren- und Erzählerreden. Nur wenige Panels fokussieren auf die durchweg sachliche Bildebene und kommen mit wenig Sprache aus, etwa wenn am Ende der Gerichtsverhandlung die Nerven der Anwesenden im Saal zum Zerreißen gespannt sind und der abschließende Schuldspruch Robinson und die Finchs sprachlos zurücklässt. Zu Fordhams Texttreue gehört aber auch, dass er etwa das Wort „Nigger“, das schon beim Original für Diskussionen sorgte, bewusst nicht tilgt - eine Entscheidung, die sicher nicht unproblematisch ist, für Fordham aber eine historische Wirklichkeit widerspiegelt, in der rassistische Sprache mit einer erschreckenden Leichtigkeit und Unbedachtheit verwendet wurde. Eine interessante graphische Erweiterung von Lees Klassiker!
Saskia Germer

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Diese Rezension wurde verfasst von sag; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 03.01.2019

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