wer als erster

Schlagwörter

• Kindheit
• Komik/Humor
• Sprachspiel

Teaser

Ein Bilderbuch voller Gedichte, die vom Leben erzählen, das federleicht vor den Augen der Betrachtenden vorbeizieht.

Beurteilungstext

Manche Gedichte sind kompliziert, verwoben und schwer zu entschlüsseln, hintergründig oder doppeldeutig – nicht so die von Michael Hammerschmid in seinem neuen Bilderbuch. Und das ist keine Einschränkung. Federleicht und voller Freude an den kleinen Beiläufigkeiten wirft er einen lyrischen Blick auf das Leben – sozusagen als „poetische Erkundung der wirklichen Welt“ (Kohlross). Seine Gedichte haben einen neutralen Fokus, sie sind aber eng an der Erlebniswelt von Kindern orientiert und nehmen kleine Themen auf, die voller Lust am Spiel versprachlicht werden: der Tanz, die Kekse, die Fahrt mit der U-Bahn. Wiederholungen, Umdrehungen, Verwechslungen – es sind ganz einfache Verfahren, die er nutzt, um seine Gedichte in Form zu bringen, und gleichzeitig erzeugt gerade das Leichte und Zielgerichtete eine Direktheit und Echtheit, die die entstehenden Gedichte auszeichnet. So werden die Gedichte zu spielerischen Weltdeutungen, die aber auf alles Unnötige verzichten, ohne dabei platt oder flach zu werden. Denn es gelingt Hammerschmid, hier eine Authentizität beizubehalten, die eine starken Sog erzeugt.
Zu dieser Wirkung tragen auch die Illustrationen bei, die doppelseitenfüllend den Hintergrund der Gedichttypografie bilden. Das sind grafische Zeichnungen, die in abstrakten und teils stark reduziert-verfremdeten, teils detailverliebten Szenen das Thema der Gedichte aufnehmen und das Fröhlich-Spielerische der Gedichte in Szene setzen. So entsteht ein überzeugendes Zusammenspiel von Bildern und Texten. Ein Gedichtband, der einfach Freude macht. Sehr zu empfehlen!