Wenn Sterne verstreut sind

Autor*in
Mohamed, OmarJamieson, Victoria
ISBN
978-3-98585-050-1
Übersetzer*in
Augustin, Julia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Jamieson, VictoriaHenry, JasonGeddy, Iman
Seitenanzahl
224
Verlag
Adrian
Gattung
ComicTaschenbuch
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Omar lebt mit seinem Bruder viele Jahre in Dadaab, einem Flüchtlingslager. In einem Comic erzählt der nunmehr junge Mann seine Geschichte auf hervorragende Art und Weise. Dieses Buch ist eine Ode an die Hoffnung auf die Erfüllung seiner Wünsche und Träume.

Beurteilungstext

Omar und Hassan sind Brüder, die in ihrer Kindheit aus ihrer Heimat Somalia vertrieben wurden. Der Krieg hat sie von Mutter und Vater getrennt und sie sind mit vielen anderen Bewohner*innen ihres Dorfs nach Kenia geflohen. Dadaab heißt das Flüchtlingslager oder wie die Erwachsenen es hier nennen "Gefängnis", in das sie einquartiert wurden. Als Minderjährige werden die beiden Brüder einem Vormund zugeordnet. Fatuma hat ihre Kinder verloren und ist alleine im Lager. Ihr Zelt steht direkt gegenüber dem Zelt der Brüder und sie kümmert sich wie eine Mutter um die Kinder. Ihr Vater ist gestorben, doch die Hoffnung darauf, dass sie ihre Mutter wiedersehen, verliert Omar nie. "Hooyo" ist das einzige Wort, das Hassan sagt - es bedeutet Mama. Omar ist der Protagonist in diesem Comic und schildert die Ereignisse in Dadaab von seiner Ankunft bis zu seiner Einwanderung in die USA. Er absolviert einen steinigen, aber beeindruckenden Weg, hat Ziele, Hoffnungen und Wünsche, die er nie aus den Augen verliert. Die Leser*innen können zwei Jungen, dann Teenager und später junge Erwachsene kennenlernen, die zusammenhalten. Omar übernimmt Verantwortung für seinen Bruder, der nicht alleine leben kann und entwickelt so einen starken Antrieb, um die Schule zu absolvieren. Durch so manche Tiefen geht Omar und scheint manchmal an den ungeschriebenen sowie geschriebenen Gesetzen der Lagerbürokratie zu zerbrechen. Doch schließlich begleiten ihn Freund*innen, Fatuma und eine Angestellte der UNO zur Umsiedlung in die USA.
Dieser Comic basiert auf den Erlebnissen von Omar Mohamed, der nach 15 Jahren im Flüchtlingslager die Umsiedlung in die USA erleben durfte. Auf eine unverwechselbare Art und Weise haben Omar Mohamed und Victoria Jamieson seine Geschichte eingebunden in eine bewegende und spannende Geschichte, welche die Leser*innen mitfiebern, Hoffnung schöpfen sowie zutiefst erschüttern lässt. Weiche Zeichnungen, vielfältige Perspektivwechsel, emotionale Gesichtsausdrücke und warme Farben begleiten die Leser*innen in mehreren Kapiteln durch den Comic. Omar Mohameds Anliegen ist es, mit diesem Buch den Leser*innen Mut zu schenken, nie ihre Träume und Hoffnungen aufzugeben und daran festzuhalten, schreibt der Autor in einem Nachwort. Der Comic ist durch Fotos aus Omars Lebensschritten in den USA sowie durch Nachworte vom Autor und der Autorin abgerundet, was einen Blick in die Zukunft wagt, Hoffnung schöpfen lässt sowie einen realistischen Blick auf die Arbeit mit geflüchteten Menschen einfängt.
Dieses Buch bietet einen unverschönten Einblick in den Alltag eines Flüchtlingslagers und das Leben einer beeindruckenden Person. Äußerst empfehlenswert!

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Diese Rezension wurde verfasst von maha; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 12.12.2022