Wenn ich eine Katze wäre...

Autor*in
Rapino, Edoardo Bardella
ISBN
978-3-85581-464-0
Übersetzer*in
Zeller, Susanne
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Gubellini, Matteo
Seitenanzahl
36
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2008
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Wenn ich eine Katze wäre, dann könnte ich von dem höchsten Dach des Dorfes auf das Treiben der Leute schauen." Die bekannte "Was-wäre-wenn"-Frage wird genutzt um sich verschiedene Tiere hineinzuversetzen. Die veränderten Perspektiven eröffnen in diesem Bilderbuch eine ganz neue Sicht auf die Welt.

Beurteilungstext

Die Was-wäre-wenn-Frage ist eine der Grundfragen der Fantastik. Der italienische Dichter und Pädagoge Gianni Rodari hat sie in seiner "Grammatik der Fantasie" als fantastische Hypothese bezeichnet, die den Weg ebnet, das Wunderbare und Geheimnisvolle zu erdenken. Und eben solche Fragen stellen sich Edoardo Bardella Rapino und Matteo Gubellini - beide Landsleute Rodaris - in ihrem neuen Bilderbuch "Wenn ich einen Katze wäre…".
Es sind die verschiedenen Perspektiven, die in den kurzen Episoden einen veränderten Blick auf die Wirklichkeit ermöglichen. Wie wäre es, eine Katze zu sein? Oder wie könnte es sein, als Möwe über das Meer zu fliegen oder als Ameise die Wand hinauf krabbeln zu können. Was würde man sehen, hören, riechen und fühlen? Was würde man tun und wünschen, wenn man auf ganz eigentümliche Weise die Welt neu entdecken dürfte? Diese Fragen stellen den Hintergrund und Anlass des Buches dar. Auf jeder Doppelseite beschäftigt sich der Autor mit einer solchen Perspektive und er stellt fantastische Hypothesen auf, wie es wohl wäre und was man tun könnte. Als Maulwurf würde er einen endlos langen Gang graben und als Glühwürmchen würde er eine Nachtmusik der Grillen organisieren, um den Morgen herbei zu singen. Und mit diesen veränderten und ganz fantastischen Sichtweisen verweist Rapino nicht nur auf das Unmögliche. Er öffnet seinen Lesern die Augen für die Wunder der wirklichen Welt und für ihre Vielfalt, die sich eben aus der Vielfalt ihrer Bewohner und deren Sicht- und Lebensweisen ableiten lässt.
So spielt dieses Buch keineswegs nur mit den Möglichkeiten der Fantasie. Mit Rodari kann festgestellt werden: Es "scheint, dass es sich hier nicht um Nonsens handelt, sondern ganz offensichtlich um den Gebrauch der Fantasie mit dem Ziel, eine aktive Beziehung zur Realität herzustellen." Eben in diesem Bezug zur Wirklichkeit seiner Leser liegt der besondere Wert dieses empfehlenswerten Bilderbuchs.
Die dunklen und ganz flächig und formreduzierten Bilder Matteo Gubellinis spiegeln die Sphäre des Wunderbaren, die in den knappen Gedanken Rapinos erzeugt wird, wider. Besonders die Augen der Menschen und Tiere scheinen dabei aus dem Bild heraus zu treten und pointieren noch einmal den Blick auf die Bedeutung der einzigartigen Sicht auf die Dinge.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010