Wendelin und Lila und das geheime Volk im Eulenforst

Autor*in
Ryser, Werner
ISBN
978-3-312-01256-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Höfner, Lisa
Seitenanzahl
208
Verlag
Nagel & Kimche
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Zürich
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein kleines Baby vor der Tür des Doktors, ein Einhornring mit einem leuchtenden Saphir auf seiner Decke - was hat das alles zu bedeuten? Die Fee mit ihrem goldbesticktem Kleid - aber eigentlich gibt es doch gar keine Geister und Fabelwesen. Oder ist der Eulenforst doch verhext? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den dicken Tannen? Mutig und tapfer wollen Wendelin und Lila es herausfinden.

Beurteilungstext

Draußen wird es schon früh dunkel, Zeit für eine Tasse Tee, eine Wolldecke und ein Märchenbuch – heute bleibt der Fernseher aus – ich male mir meine eigenen Bilder im Kopf – mit Rysers Geschichte von Wendelin und Lila ist das nämlich ganz leicht.
Das Titelbild zeigt eine magische Szenerie: An einem See mit glitzernden Wasserspritzern, die wie Sterne daher funkeln, laufen zwei Kinder Hand in Hand – silhouettenhaft, fast fotorealistisch dargestellt - inmitten einer Märchenwelt mit Rehen, Eulen, Feen, leuchtenden Augen und einer diesigen Atmosphäre in blaugrüne Farbe getuscht.
Wendelin ist ein Findelkind – er wurde kurz nach seiner Geburt vor der Tür des Doktors Balthasar Melchiors abgegeben… der Name ein Zufall? Als wenn es in solchen Geschichten Zufälle geben würde – also wirklich – natürlich ist all dies eine Anspielung auf die Weihnachtsgeschichte. Denn dem Doktor wurde kurz zuvor prophezeit, er würde ein Kind bekommen. Na? Klingelt’s? Wo hat man das schon mal gehört? Es wird ein Junge sein! Immer noch nicht? Und dieser Junge wird einmal Großes werden… nun aber!
Balthasar Melchior hat im Übrigen Glück, er muss den Jungen nicht allein aufziehen – „Maria“ zieht bei ihm ein! (Also, wer es mir bisher nicht geglaubt hat, dass es hier Parallelen zur heiligen Geschichte gibt, der sei nun aber bitte überzeugt.)
Kurze Sätze, einfühlsam, aber nicht zu detailliert beschriebene Personen, welche Entwicklungspotenzial zeigen und keine überzogenen Supercharaktere darstellen. So hat jeder Protagonist seine Schwächen, auch wenn man sie bei Wendelin etwas länger suchen muss. Kurze Kapitel laden ein sich Zeit zu lassen, Pausen zu machen – abgeschlossene Szenen geben neue Hinweise auf die Rahmenhandlung und den eigentlichen Plot, denn wir alle brennen natürlich darauf zu erfahren, was wirklich hinter Wendelins Geburt steckt und wer seine leiblichen Eltern sind.
Ob es noch eine Liebesgeschichte, in der am Ende geheiratet wird und alle glücklich bis an ihr Lebensende sind, oder ob Wendelin die ganze Welt gerettet hat, werde ich nicht verraten – nur so viel: Es wird gut ausgehen.
Genieß es… jede Seite bis zum Schluss!
Seit Paul Maars – In einem tiefen dunklen Wald (1999) habe ich nicht mehr so ein tolles Märchenbuch für Kinder diesen Alters gelesen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von MaGa; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 26.01.2022

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