Wen liebst du, wenn ich tot bin

Autor*in
Flood, Chelsey J.
ISBN
978-3-401-06840-4
Übersetzer*in
Koob-Pawis, Petra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
268
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Iris kann die Sommerferien kaum erwarten, denn sie hat es satt, mitleidige Fragen zu beantworten. 3 Monate ist es her, dass ihre Mutter die Familienfarm verlassen hatte. Ihre Kinder seien groß genug, um allein mit dem Vater leben zu können; doch Iris ist erst13 und ihr Bruder Sam 15 Jahre alt. Die Ankunft von Zigeunern ändert alles. Trick, deren 14-jähriger Sohn, fasziniert das Mädchen sehr. Beide sind viel zusammen und glauben sich unbeobachtet, doch die Erwachsenen haben ihre eigenen Pläne.

Beurteilungstext

Der deutsche Titel des in England unter “Infinite Sky” erschienenen Debütromans führt ein wenig in die Irre. Man denkt vielleicht an ein Liebespaar, von denen er oder sie - schwer krank - den Tod vor Augen hat und die zukünftige Lebensgestaltung mit dem Partner diskutiert. Im Prolog wird tatsächlich ein Tod festgestellt - eines 16-Jährigen!
Doch lange, sehr lange weiß man weder, wer es ist, noch wie und warum es dazu kam.
Die junge Autorin beschreibt sehr authentisch die Umgebung, Derbyshire, in der sie selbst aufgewachsen ist und die Handlung ansiedelte. Man glaubt, die Farm und die Felder zu sehen und den Duft des Sommers zu riechen. Auch hat sie mit Iris eine Identifikationsfigur geschaffen, deren Gefühle und Gedanken gleichaltrige Leserinnen sicher nachvollziehen können. Nie sind sie ihr voraus. Das Zuvorgeschehene - die Abwesenheit der Mutter - und die Art, wie Vater und Bruder damit umgehen, erklärt sich erst nach und nach.
Die Ich-Erzählerin freut sich über die Wohnwagenleute, die plötzlich in ihrer Nähe aufgetaucht sind, sie bringen sowohl Abwechslung als auch Ablenkung. Bald schon merkt sie, dass Patrick, genannt Trick, trotz seiner Großfamilie seine eigenen Probleme hat. Doch sie erlebt auch einen bislang unbekannten Gefühlswirrwarr und ist zunächst einfach nur glücklich, dass es Trick ebenso zu gehen scheint. Beide genießen voller Unschuld die Nähe des Anderen.
Kinderfreundschaften lösen sich auf, neue Bindungen werden geknüpft.
Als Angehöriger irischer Landfahrer, die von der seßhaften Bevölkerung angefeindet und immer wieder von ihren
Lagerplätzen vertrieben werden, spürt Trick eher die Gefahr, die in der Luft liegt und vor allem von Iris Bruder Sam und seinen Freunden ausgeht, und versucht sie zu warnen. Iris versucht zu verstehen, zu vermitteln und kann doch die Eskalation allein nicht aufhalten. Und so geschieht, was niemand der Beteiligten gewollt hatte. Nach diesem Sommer ist nichts mehr so, wie es vorher war, und das Leben aller hat sich entscheidend verändert.

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Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010