Weihnachtszeit, du schöne Zeit!: Feste und Bräuche von Sankt Martin bis Heilige Drei Könige

Autor*in
Kunter, Katharina
ISBN
978-3-522-30641-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gasser, Evi
Seitenanzahl
128
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2023
Lesealter
12-13 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieses Buch erklärt alle Fest und Bräuche, die im Zusammenhang mit Weihnachten stehen, vom Martinstag bis zu den Heiligen Drei Königen.

Beurteilungstext

Weihnachten gilt als das schönste Fest der Deutschen. Familien treffen sich zum Festessen, Wohnungen werden geschmückt, Geschenke werden „ausgetauscht“, es gibt sogar Weihnachtsgeld in den Betrieben, und viele gehen dieses eine Mal im Jahr zum Gottesdienst. Kurz, gläubige Christen, aber auch Agnostiker oder Ungläubige begehen ein Fest, das zu den Höhepunkten im Jahreslauf zählt, obwohl, rein theologisch betrachtet, Ostern viel bedeutender ist. Warum ist das so? Auf diese und andere Fragen im Umfeld von Weihnachten gibt dieses Buch Antworten. Die Autorin Katharina Kunter ist studierte Historikerin und evangelische Theologin, hat pädagogische Erfahrung und lehrt zur Zein an einer Universität. Sie ist also prädestiniert, auf Fragen zu Weihnachten Antworten zu geben. Sie beginnt zu Recht und was von einer Theologin zu erwarten ist, mit dem Anfang dieser Geschichte, nämlich mit dem, was die beiden Evangelisten Matthäus und Lukas über die Geburt des Jesus von Nazareth berichten. Historiker wissen darüber nichts, weder über den Ort noch das Datum der Geburt, und so sind wir auf die Berichte der ersten Gaubenden angewiesen. Erst viel später in ihrem Buch erzählt die Autorin dann, wie, warum und wann die Kirche sich auf das heutige Datum, den 24./25. Dezember, festgelegt hat. Sie verschweigt auch nicht, dass dieses Datum im Römischen Reich schon durch die Feier des Geburtstags des römischen Sonnengottes besetzt war. Auch die Geburt des persischen Lichtgottes Mithras wurde an diesem Tag gefeiert. Letztlich war es die Winter-Sonnenwende, die diese Tage besonders hervorhebt: Ab jetzt werden die Tage wieder länger. Da die Autorin sich in ihrem Weihnachtsbuch an der kalendarischen Reihenfolge des weihnachtlichen Festkreises orientiert, folgen nach der Schilderung der Geburt Jesu der Martinstag (11. November), der Barbaratag (4. Dezember) und der Nikolaustag (6. Dezember). Dann kommen Adventkranz, Adventskalender und Adventsbäckerei. So geht es dann weiter über Weihnachtsmärkte, Weihnachtsbaum, Weihnachtsgottesdienst, Krippenspiel, Weihnachtsessen bis zu Silvester und zum Fest der Heiligen Drei Könige. Die Theologin lässt nichts aus, was irgendetwas mit Weihnachten zu tun hat, und so lernen die Lesenden sehr viel über diese „Fest der Liebe“. Selbst für erfahrene „Weihnachtsfreaks“ ist sicher noch etwas dabei, was sie nicht gewusst haben. Das Buch ist allerdings nicht für diese geschrieben, sondern für Kinder. Demzufolge ist die Sprache, bei aller theologisch-historischen Präzision und Reichhaltigkeit auch für Kinder ab 10 Jahren leicht zu lesen und zu verstehen, zumal das Druckbild (großer Zeilenabstand) augen- und lesefreundlich ist. Die Unmenge an Einzelheiten und Detailwissen stört nicht, falls die Kinder das Buch nicht in einem Zug „verschlingen“. Es könnte durchaus als eine Art Adventskalender ein wichtiger und wertvoller Begleiter durch die Advents- und Weihnachtszeit sein. Gedichte, Lieder und gelb unterlegte Zusatzinformationen (mit „Übrigens“ überschrieben) lassen die Lektüre noch unterhaltsamer werden. Und schließlich könnte man das Buch auch als Bilderbuch ansehen, denn die Grafikerin Evi Gassner hat es reich mit zum Teil ganzseitigen farbigen Bildern ausgestattet. Diese sind freilich sehr kindlich-naiv, sehr brav und bieder und muten den Rezensenten leicht kitschig an. Aber sie sind ja nicht für Erwachsene gedacht, sondern für Kinder.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 13.11.2023