Weg mit Knut

Schlagwörter

• Angst
• Krankheit

Teaser

William hat Krebs. Und er hat Knut, der mit seiner Krankheit unmittelbar verknüpft ist. Knut gibt es nur in seiner Fantasie und Knut ist beides: Auf der einen Seite macht er William stark und sein Leben lustiger, auf der anderen Seite entfernt er ihn von der Normalität der anderen und zieht ihn in die Krankheit hinein.

Beurteilungstext

Jesper Wung-Sun gehört in Dänemark zu den bekanntesten Jugendbuchautoren. Mit dem skandinavisch lakonischen Stil und ohne Tränenseligkeit erzählt er vom Krebs.
Krebsbücher haben in den letzten Jahren den deutschen Markt überschwemmt - von ‘Das Schicksal ist ein mieser Verräter’ bis zu ‘Bevor ich sterbe’.
Wung-Sun gibt diesem Genre ein ganz neues Gesicht: Absurd, komisch und gleichzeitig einfühlsam zeigt er den Kampf von William mit Knut, dem “bösen Bruder von Lindgrens ‘Karlsson vom Dach’” - wie Sylvia Schwab in ihrer Besprechung im Deutschlandfunk schreibt.
Der großspurige und immer selbstbewusste Knut ist nämlich gleichzeitig dazu da, William stark zu machen, ja zu einem Superhelden, der mit Knut seinen Erzfeind bekämpfen kann, der aber auch nur durch Knuts geniale Ideen sich als “richtiger Junge” beweisen kann, der Blödsinn macht und nicht durch die Krankheit zum Bravsein verurteilt wird.
Aber wozu führt es, wenn man als Krebskranker die Sporttasche mit Grillspießen durchbohrt, um Knut zu töten? Die Eltern lächeln und kaufen eine neue Tasche - aus Rücksicht auf den Krebs werden Vorwürfe gar nicht erst laut.
Knut ist also Williams allerbester Freund, auf den er nicht verzichten will. Auf der anderen Seite weiß William, dass Knut
Die ‘Sick-Story’ aus Dänemark ist damit auch ein Roman über die Macht der Fantasie - im positiven und negativen Sinne.