Wassilissa die Wunderschöne

Schlagwörter

• Mut
• Ungleichheit

Teaser

Wassilissa wird von ihren Stiefschwestern in den Wald zur Hexe Baba Jaga geschickt. Diese prüft Wassilissa, die jedoch durch eine Puppe ihrer Mutter geschützt ist. Ein russisches Volksmärchen, neu illustriert von Anna Morgunova.

Beurteilungstext

Weil Wassilissa so wunderschön ist, ist sie den Stiefschwestern verhasst. Sie wird in den Wald zur gefürchteten Hexe Baba Jaga geschickt, um dort ein Licht zu holen. Die alte Frau trägt Wassilissa allerlei Aufgaben auf, die diese mit der Hilfe einer gesegneten Puppe der verstorbenen Mutter bewältigen kann. Daraufhin kehrt Wassilissa nach Hause zurück. Natürlich bleibt sie nicht bei den Stiefschwestern, sondern heiratet am Ende den Zar – aber das sollte selbst nachgelesen werden.

Das Märchen von Wassilissa der Wunderschönen ist voll von personalisierten Figuren, der Mond und die Sonne reiten über das Firmament und die Hexe hat magische, helfende Hände. Auch muss die Heldin des Buches so manche Prüfung bestehen und wird für ihren Fleiß, ihre Demut und Klugheit reich belohnt. Ein wunderschönes altes russisches Märchen, mit dem viele Themen bearbeitet werden können, das aber auch einfach zur Freude von Alt und Jung gelesen werden kann.

Die farbenfrohen Bilder, die collagenartig gestaltet sind, spiegeln die Stimmungen, Tages- und Nachtzeiten wieder, wobei viele Kleinigkeiten auf jeder einzelnen Seite zu entdecken sind. Das Titelbild, das an ein Gemälde von Gustav Klimt erinnert, führt schon in die Art der Illustrationen ein: Wassilissa mit ihrer Puppe ist dort zu sehen, doch in ihrem Umhang versammeln sich die Bewohner des Waldes, Pflanzen und Gestalten aus der Geschichte.

Anna Morgunova träumte schon als Kind davon, die Hexe Baba Jaga anders als bucklig, warzig und bösartig darzustellen. Und so sehen wir in diesem Buch eine schöne, geheimnisvolle und mächtige Frau. Das Buch „Wassilissa die Wunderschöne“ ist das erste Buch, welches Anna Morgunova im deutschsprachigen Raum illustrierte.
Die Bearbeitung der Geschichte stammt von Renate Raecke.

Enja Weyhe, AJuM Hamburg