Was zwischen Licht und Schatten liegt - Märchen aus aller Welt
- Autor*in
- –
- ISBN
- 978-3-86873-703-5
- Übersetzer*in
- Kootz, Anja
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Guilloppé, Antoine
- Seitenanzahl
- 60
- Verlag
- Knesebeck
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 19,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Antoine Guilloppé illustriert in akribischem und hartem Schwarz-Weiß-Schnitt zehn Märchen aus Afrika, Amerika und Europa. Verbindendes Thema ist der Hinweis auf die Grautöne, die im Leben immer zwischen Schwarz und Weiß zu finden sind.
Beurteilungstext
Die Märchen haben oft Tiere als handelnde Personen, die Menschen sind jeweils Teil der Natur. Einige (v)erklären heutige Tatsachen oder geben Handlungsanweisungen, verweisen auf den Platz, der dem Menschen zukommt oder führt ihm gute wie schlechte Charaktereigenschaft vor.
So erfahren wir aus Brasilien, wie der Kormoran zu seiner schwarzen Farbe kam, von den Hopi-Indianer aus dem Süden der USA / Mexiko, dass die Sonne besser auf ihrem Platz am Himmel bleibt, aus Frankreich, dass die Farbe der Katzen bei der Freundschaft keine Rolle spielt und aus Burkina Faso, dass wir mit unserem Schicksal zufrieden sein können und nicht immer danach schielen, was der Nachbar eventuell Besseres hat, das wir dann selbstverständlich auch haben möchten.
Jedes Märchen schließt mit einem gereimten Vierzeiler ab, der in einer Art Moral den Kern zusammenfasst oder verdeutlicht. Der Wunsch nach Reim verdrechselt die Sätze allerdings manchmal, trifft nicht genau das Versmaß und macht den Inhalt nicht leicht verständlich.
Die Bilder dafür umso mehr! Die Technik erinnert an den Scherenschnitt, fast immer hängen die schwarzen Teile aneinander und erschaffen zusammen mit den weißen Auslassungen sehr beeindruckende Illustrationen. Selten wird eine Farbe hinzugefügt: das gelbe Auge eines Kaimans, wenige pastöse Töne, die auch die Überschriften der Märchen hervorheben. In Erinnerung aber bleiben die Linien, die eine Fläche wie ein Dornengewächs leicht machen und durchsichtig und damit die unbearbeitet gehaltenen Flächen umso mehr hervorheben: Indianer, Blauwal, vor dem Feuer fliehende Pferde, rechteckige Fensterflächen, ein Hirte mit wehendem Poncho im Schneesturm.
Die Technik ist nicht mit einer Schere zu bewerkstelligen, also werden die vorgezeichneten Bilder mithilfe einer Cuttermaschine mit scharfer, spitzer Klinge hergestellt sein oder mit einem Laser ausgeschnitten.
Die Märchen sind kurz genug, um als abendliche Vorlesegeschichte zu dienen, die Bilder sind nicht so, dass sie die Träume negativ beeinflussen werden.