Was wisst ihr denn schon

Autor*in
Brock, Cole
ISBN
978-3-551-31080-4
Übersetzer*in
Jakobeit, Brigitte
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als die 13 jährige Linda Zeugin eines Mordes wird, muss sie vor der Polizei aussagen und man beschließt, sie zunächst einmal in einem Heim unter zu bringen. Dort vertraut sie sich schließlich einer Sozialarbeiterin an, der sie nach und nach ihre ganze Lebens- und Leidensgeschichte erzählt.

Beurteilungstext

In „Was wisst ihr denn schon“ berichtet der amerikanische Autor Brock Cole aus dem Leben der 13 jährigen Linda, die trotz ihres jungen Alters schon viel erlebt hat.
Nachdem sie in einen Mordfall verwickelt wurde, wird die Ich-Erzählerin in einem Kinderheim untergebracht, in dem sie anfängt, einen Bericht über ihr bisheriges Leben zu schreiben.
In den zwölf Kapiteln des Buches wird nun, teils aus den von Linda geschriebenen Zeilen und teils aus Gesprächen mit einer Sozialarbeiterin und anderen Heimbewohnern, auf nüchterne Art und Weise geschildert, wie es zu dem Mord gekommen ist.
Als Lindas Vater sich das Leben nimmt, nachdem ihre Mutter ihn betrogen hat und diese dann auch noch hochschwanger von besagter Affäre sitzen gelassen wird, ist Lindas Mutter nicht mehr dazu in der Lage, sich angemessen um ihren Sohn zu kümmern und so übernimmt Linda von klein auf und auf Kosten ihrer eigenen Kindheit, die Betreuung ihres kleinen Bruders.
Doch als ihre Mutter anfängt zu trinken, wird man schon bald auf die widrigen Verhältnisse aufmerksam und die kleine Familie zieht bei den Großeltern ein, bei denen Linda aufgrund ihrer indianischen Herkunft jedoch nie wirklich akzeptiert wird.
Als ihre Mutter dann einen wohlhabenden jüdischen Aktionär kennenlernt, mit dem sich auch Linda gut versteht, scheint zum ersten Mal alles gut zu sein. Allerdings nur so lange, bis ihre Mutter erneut fremd geht und Arthur einen Schlaganfall erleidet, von dem er sich nie mehr ganz erholt. Ihre Mutter verlässt daraufhin die Stadt, doch die etwas naive Linda bleibt zurück, um sich weiterhin um den hilfebedürftigen Mann zu kümmern, bis ihre Mutter sie eines Tages zu sich zurückholt. Sie ist schon wieder von einem Mann schwanger und auch diesmal kümmert sich Linda, allerdings nicht ganz ohne Widerstand, erneut um ihre kleinen Geschwister.
Die Liebe, die sie von ihrer ständig depressiven und allzu schnell überforderten Mutter nie bekommen hat, gleicht sie schließlich mit einer Beziehung zu einem wesentlich älteren Mann aus, die eigentlich mehr eine Reihe von Vergewaltigungen zu sein scheint und schließlich der Grund für den Mord wird.
Eine, alles in allem, teilweise etwas verstörende, aber wirklich sehr gelungene Erzählung von der verkorksten Kindheit eines kleinen Mädchens, die sich, trotz aller Ablehnung und allem Missbrauch, den sie erfahren musste, am Ende des Romans als glücklich bezeichnet.

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Diese Rezension wurde verfasst von NE.
Veröffentlicht am 01.01.2010