Was Marilenchen erlebte
- Autor*in
- Olfers, von
- ISBN
- 978-3-480-22073-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- von Olfers, Sibylle
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- Esslingen
- Jahr
- 2004
- Preis
- 9,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Während ihre Mutter aus ist, beobachtet Marilenchen staunend die tanzenden Schneeflocken vor ihrem Fenster. Sie lässt sich von diesen in das Reich der Schneekönigin führen und feiert dort mit ihnen “Prinzesschens Geburtstag”.
Müde und erschöpfrt wird sie vom braven Johann wieder nach Hause gefahren und hat ihrer Mutter viel zu erzählen. Und glaubt ihr`s nicht, so macht euch bereit, selbst in das Schneereich zu gehen!
Beurteilungstext
Das Kinderbuch versprüht Nostalgie und märchenhafte, kindlich naive Romantik. Beim Betrachten fühlt man sich in die Zeit der Erstausgabe dieses Werkes im Jahre 1905 versetzt.
Ohne Zweifel ist Frau von Olfers eine bedeutende Vertreterin der Jugendstil-Buchkunst. Das spiegelt sich in ihrem spielerisch-linearen Stil, der sich durch fantastievolle ornamentalisierte Pflanzen auszeichnet, wider.
In diesem Buch ist jede Bildseite von einem Schneeflöckchen-Rahmen eingefasst. Die wirklichkeitsferne Idylle wird im Bild gut deutlich. Marilenchen ist gekleidet wie ein Kind zur damaligen Zeit - mit Mantel, Garmaschen, Käppchen und Muff. Sie tritt in ihrer roten Kleidung deutlich hervor und verkörpert somit pro Bild die Wirklichkeit. Während die Künstlerin die Fantasiewelt - Schneeflocken, Weg zum Schneeköniginpalast, das Außen und Innen des Palastes, der Heimweg mit dem bbraven Johann - immer in den gleichen winterlichen Farben gestaltete, wie weiß, eisblau, zartes gelb, mint, azurblau und türkis in Aquarelltechnik. Sie unter4stützt damit den Eindruck von Zartheit, Zerbrechlichkeit, Kälte und Reinheit - wie es dem winterlichen Geschehen entspricht, aber auch die fantastische Mit- und Umwelt um Marilenchen wird somit zur wiederkehrenden Einheit. Die erste und letzte Bildseite führen uns aus der Wirklichkeit bzw. wieder in sie zurück. Schneeflocken und Schneemänner sind vermenschlicht und verniedlicht. Die Illustrationen begleiten den text un d schmücken ihn noch mehr aus.
Der Text ist sparsam und in gereimter Vierzeiler-Versform gehalten; auch hier spiegelt sich das verniedlichte Kindchenschema wieder (Äuglein, Füßchen, etc.).
Der ganze Inhalt wird nur positiv, sowohl in Wort und Bild, dargestellt. Das Kind entfernt sich allein, unerlaubt - aber es erlebt Spaß und Freude und wird von der Mutter begrüßt, als sei nichts gewesen, als sei diese nicht erschrocken oder verärgert o.ä. über das Verschwinden ihres Kindes. Für die heutige Zeit zu platt und aussagelos - aber für Liebhaber ein absolutes Sammlerstück.