Was macht die Nacht?

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• Abenteuer
• Familie
• Spannung

Teaser

Während man schläft, kann man schon allerhand verpassen. Kaum zu glauben, was in einer kurzen Nacht alles geschehen kann. Das Bilderbuch nimmt mit auf die Reise.

Beurteilungstext

Das Kind wird kurz vor 21 Uhr von seinem Papa ins Bett gebracht und soll schlafen. Doch bevor es dies kann, ist es unglaublich neugierig darauf zu erfahren, was passieren wird, während es schläft. Sein Papa wird nicht müde ihm einen stündlichen Bericht zu liefern und die immer wiederkehrende Frage „UND DANN?“ zu beantworten. Es scheint unglaublich, was sich in der Welt – und auch im All – nachts abspielt. Da gibt es Blauwale im Schwimmbad, nach Mama heulende Alarmanlagen, eine Laufgruppe der Schlafwandler, aus Pfützen trinkende Laternen, tollpatschige Riesen und die Katzenkönigin. Papa muss es wissen, er war nämlich schon mal bis um vier oder länger wach, obgleich er ansonsten nachts recht faul ist. Doch auch wenn das Kind alles gern sehen und miterleben würde, es muss schon schlafen, damit es am nächsten Morgen kurz nach um 6 Uhr aufwachen kann. Also: Gute Nacht.
Eine magische Gute-Nacht-Geschichte, die Lust zum Träumen macht, nicht jedoch zum Schlafen, denn man könnte etwas von all den aufregenden Begebenheiten, die im Buch beschrieben werden, verpassen. Voller Fantasie kreiert der Autor, Dirk Gieselmann, eine nächtliche Atmosphäre voller unglaublicher Überraschungen. Immer wieder stellt sich die Hauptfigur, das Kind, die Frage, ob das alles stimmen kann. Ähnlich geht es wohl den Rezipient*innen. Gefangen zwischen dem großen Zweifel, ob das wirklich alles wahrhaftig passieren, und der Mystik der Nacht, die alles möglich machen kann, leitet die weiterführende, die Erzählung vorantreibende Frage, was als nächstes geschieht. Im stündlichen Takt fasst der Vater in wenigen Sätzen die Geschehnisse zusammen. Im Anschluss folgt eine kurze Interaktion nach immer gleichem Schema mit seinem Kind. Diese wörtliche Rede ist sprachlich nicht als solche gekennzeichnet, kreiert aber den dialogischen Charakter des fantastischen Bilderbuches. Insbesondere die Illustrationen verleihen dem in dunklen Farbtönen gehaltenen Buch seine Einzigartigkeit. Sie sind digital erstellt und visualisieren die Unglaublichkeiten, welche die Erzählung des Vaters ausmachen. Teils sind sie großformatig, eine Doppelseite ausfüllend, teils nur auf einer Seite. Der Text ist in jeweils zum Bild farblich passenden Lettern auf dunklen Untergrund gedruckt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Text und Bild des Buches ausgezeichnet harmonieren. Es bietet einen guten Impuls, um über die Geschehnisse der Nacht zu sprechen und auch zu fabulieren und ist damit empfehlenswert.