Was macht der Krebs denn da?

Autor*in
Herlofsen, Sarah Roxana
ISBN
978-3-522-30614-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dagmar, Geisler
Seitenanzahl
28
Verlag
Thienemann
Gattung
Bilderbuch
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bilderbuch über die Entstehung von Krebs in ganz einfacher Sprache

Beurteilungstext

Zeppi Zelle wohnt mit seinen Freunden Zappi, Maja, Lotta und vielen anderen im menschlichen Körper und arbeitet den ganzen Tag. Wenn irgendwo ein Unglück geschieht, teilen sich die Zellen, schreiben einen Arbeitsplan ab und geben ihn der geteilten Zelle, so dass diese weiß, wie sie arbeiten muss. Als Zeppi seinen Arbeitsplan abschreibt, blendet ihn die Sonne und ihm unterlaufen beim Abschreiben Fehler. Seine geteilte Zelle heißt Kalle und möchte überhaupt nicht arbeiten. Er verursacht Streit und hat nur Ärger mit den anderen Zellen. Als sich Kalle teilt, entstehen viele unangenehme Zellen, die alle nur streiten wollen. Paul Polizeizelle erklärt Zeppi, dass Kalle und seine Kumpel Krebszellen sind und dass man nun auf die Ärzte von außen hoffen müsste, damit sie helfen. Er gibt das Kommando, dass die anderen Zellen die Krebszellen jagen und aus dem Körper vertreiben sollen. Durch die Medizin, die der Körper bekommt, verschwinden die Krebszellen, jedoch haben Lotta Locke und Maja Magenzelle auch von der Medizin getrunken und können vorübergehend nicht mehr richtig arbeiten. Am Ende hat der Körper aber den Kampf gegen die Krebszellen gewonnen.
Das Bilderbuch ist meiner Meinung nach perfekt für den Einsatz mit ganz kleinen Kindern, denn auch Kindergartenkinder werden hier verstehen, was das Problem ist und wie die Krebszellen arbeiten bzw. wie man versuchen kann, sie zu bekämpfen. Sarah Roxana Herlofsen gelingt es, mit einfacher Sprache und sehr kindgerecht die Sachlage zu erklären. Mir gefällt zum Beispiel die Seite gut, auf der die gesunden Zellen die Krebszellen jagen und die Krebszellen rufen „Fang mich doch, du Eierloch!“. Das ist die Lebenswirklichkeit der Kindergartenkinder und das werden sie verstehen. Die Bilder von Dagmar Geisler wirken für mich auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, zumal viel rot und rosa verwendet werden. Gleichzeitig gewinnt man die kleinen Zellen aber im Laufe der Geschichte lieb und leidet mit ihnen, als Kalle und seine unangenehmen Kumpel kommen und Streit im Körper anrichten. Sehr gelungen ist für mich auch die Doppelseite, auf der Paul Polizeizelle dem Zeppi erklärt, was für Möglichkeiten die Ärzte von außen haben, gegen den Krebs zu kämpfen. Wenn in einer Kindergartengruppe ein Kind Krebs bekommt und die anderen Kinder fragen, was das bedeutet, kann ich es mir sehr gut vorstellen, mit Hilfe dieses Bilderbuchs die Situation zu erklären. Genauso gut wird das Buch betroffenen Kindern selber die Lage deutlich machen. Insofern ist das Buch für jede Onkologiestation ein Muss, besonders in Kinderkrankenhäusern oder in Krankenhausbibliotheken. Vorlesende Erwachsende werden ihre Freude an den Alliterationen haben: Zeppi Zelle, Paul Polizei, Lotta Locke, Maja Magen oder Kalle Krebs. Auch diese kleinen Details machen das Buch so liebenswert. Das einzige, was ich verbesserungswürdig finde: in diesem Buch schaffen es die Zellen mit Hilfe der Medizin, dass Kalle Krebszelle und seine bösen Kumpel aus dem Körper verschwinden. Hätte nicht auch noch vorsichtig thematisiert werden müssen, dass es manchmal eben nicht gelingt und der Körper stirbt? Oder wäre das zu dramatisch für ein Bilderbuch? Die Autorin wird sich schon etwas dabei gedacht haben, schließlich ist sie Medizinerin und hatte selbst mit Krebsfällen in der Familie und im Freundeskreis zu tun. Ich bewerte das Buch als sehr empfehlenswert!

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Diese Rezension wurde verfasst von 25; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 14.01.2024