Was ist da passiert?

Schlagwörter

• Gefühle
• Spannung
• Tiere

Teaser

Eine Katze, ein Pferd, ein Bulle, ein Maulwurf und ein Chamäleon spielen im Garten Karten als es plötzlich furchtbar scheppert. Was ist da bloß hinter der Mauer auf der Straße passiert?

Beurteilungstext

Nacheinander schauen alle Tiere über die Mauer, um die Ursache für den Lärm zu ergründen. Aber jedes Tier sieht etwas anderes, da alle einen unterschiedlichen Blickwinkel haben und andere Farben sehen. Jeweils auf einer Doppelseite ist dargestellt, was die fünf Tiere sehen können:

Die forsche Katze schaut als erste über die Mauer: Sie hat ein Gesichtsfeld von 280°, kann keine Rottöne wahrnehmen und ist weitsichtig. Deshalb kann sie nicht erkennen, was sich unmittelbar vor ihrer Schnauze befindet und somit auch nicht die Lärmquelle ausmachen. Sie reimt sich aus dem von ihr Wahrgenommenen eine Geschichte zusammen, die dem Pferd so unglaubwürdig erscheint, dass es selbst über die Mauer schaut. Das Pferd hat ein Gesichtsfeld von 355° Grad, kann aber nichts sehen, was nicht mindestens 1,20 m von ihm entfernt ist. Zudem sieht es alles, was sich bewegt, nur unscharf. Auch das Pferd kann also die Ursache des Lärmes nicht erkennen, weswegen nun der Bulle einen Blick über die Mauer wirft. Aber auch dieser hat - wie das Pferd - eklatante Schwächen im Nahbereich. Der Maulwurf ist auch keine große Hilfe, denn er ist fast blind und kann lediglich Hell und Dunkel unterscheiden. Nun hat das Chamäleon seinen großen Auftritt: Es ist zwar fast taub und hat deswegen von dem Krach nichts mitbekommen, dafür sieht es mit seinem Panoramablick und seinen unabhängig von einander zu bewegenden Augen phänomenal. Es kann zwar Entfernungen nicht so gut abschätzen, dafür erkennt es alle Farben und kann sogar hinter sich gucken. Und so ist es das Chamäleon, das herausfindet, was den fürchterlichen Lärm verursacht hat.

Dem französischen Autor Bruno Heitz ist mit “Was ist da passiert?” ein lehrreiches und spannendes Bilderbuch gelungen, das den jungen Leser bzw. Betrachter um des Rätsels Lösung mit einbezieht. Wie Puzzlestücke fügen sich die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Tiere langsam zu einem ganzen Bild zusammen, was hinter der Mauer tatsächlich passiert ist. Die Illustrationen sind wie in einem Comic gezeichnet, kommen grell und plakativ daher und die Aussagen der Tiere befinden sich in Sprechblasen. Die großflächigen Illustrationen der Geschehnisse im Garten und die doppelseitigen Darstellungen der Wahrnehmungen der einzelnen Tiere ermöglichen viel Spielraum zum selbständigen Entdecken und mitraten. Alles in allem ein rundum gelungenes Bilderbuch mit hohem Spaß- und Lernfaktor.