Was ich von mir weiß

Schlagwörter

• Gefühle
• Gender/Geschlecht
• Kindheit

Teaser

Jungs können kochen, rosa Kleider tragen und mit Mädchen befreundet sein! Ein Buch, das ganz sanft all dies zeigt, aber auch, welche Klischees es immer noch gibt.

Beurteilungstext

Was macht Jungs zu Jungs und Mädchen zu Mädchen? Auch 2023 sind wir noch weit entfernt von der Gleichberechtigung der Geschlechter. Care-Arbeit wird immer noch übermäßig viel von Frauen ausgeübt – und das fängt schon ganz früh an. Pinke Kinderküchen und Puppen – jede Spielzeugabteilung ist ein Blick in die Zukunft. Umso besser, dass es immer mehr Bücher wie das von Giorgio Volpe gibt. Der Autor bricht die Geschlechterklischees auf ganz sanfte Art und Weise auf, was auch durch die Illustrationen Paolo Proiettis, die in Pastelltönen gehalten sind und durch ihre fragile Art bezaubern, aufgegriffen wird. Der Protagonist, ein Junge, hat zum Beispiel einen bunten Rucksack und findet es schade, dass alle Rücksäcke in der Schule meist blau oder pink sind. Auch kreidet er an: „Warum sollen Jungs nicht auch das Geschirr spülen und Kleider bügeln?“ Dass er eine beste Freundin hat, bleibt auch den Mitschüler:innen nicht verborgen, und dafür wird er gehänselt: „Immer ist er bei seiner Geliebten“… Oder schlimmer: „Mädchen, Mädchen“, rufen ihm manche Kinder in der Schule nach. Er verweist dann auf seinen Penis und dass er kein Mädchen sei. Diese Stelle finde ich persönlich nicht sehr gelungen, denn dass „Mädchen“ genannt werden keine Beleidigung sein sollte, wird nicht thematisiert. Dennoch bringt das Buch viele Punkte auf den Tisch, die gerade mit Kindern diskutiert werden können, bzw. diskutiert werden müssen! Ganz (un)bewusst wird der Protagonist als ruhiger Junge dargestellt, denn nicht alle sind wilde Kerle.