Was gut und böse ist

Autor*in
James, P.D.
ISBN
978-3-86615-236-6
Übersetzer*in
Seibicke, Christa E.
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
504
Verlag
Süddeutsche Zeitung
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Commander Adam Dalgliesh ermittelt wieder: Venetia Aldridge heißt das Opfer. Sie ist Anwältin einer renommierten Londoner Anwaltskanzlei. Vier Wochen bevor sie ermordet wird, verschafft sie dem wegen Mordes angeklagten Garry Ashe einen Freispruch, obwohl sie von der Unschuld ihres Mandanten nicht überzeugt ist. Wenig später will ihre Tochter den zwielichtigen Garry heiraten. Bevor Venetia gegen die Beziehung agieren kann, wird sie tot in ihrem Büro gefunden.

Beurteilungstext

Der klassische englische Krimi ist von Beginn an spannend, obwohl der erste Mord etwas auf sich warten lässt. Das Mordopfer, die Anwältin Venetia Aldridge befindet sich am Anfang im Londoner Gerichtsgebäude Old Bailey, um den Mordverdächtigen Garry Ashe zu verteidigen. Von diesem Zeitpunkt an "hatte sie noch vier Wochen, vier Stunden und fünfzig Minuten zu leben".
In dem ersten Viertel der Erzählzeit wird das Leben des Opfers vorgestellt. Schnell wird klar, dass Venetia Aldridge zwar ein erfolgreiches Berufsleben, aber keineswegs ein erfolgreiches Privatleben hat: Von ihrem Ehemann hat sie sich vor Jahren scheiden lassen. Die Liebesverbindung zu einem verheirateten Politiker hat keine Zukunft. Das Verhältnis zu ihrer 18-jährigen Tochter Octavia ist unterkühlt. Und ein weiteres Problem bahnt sich an: Octavia will Garry Ashe heiraten.
Erst im zweiten Teil wird die Anwältin erstochen in ihrem Büro gefunden - mit einer Perücke auf dem Kopf und mit Blut übergossen. Die Ermittlung übernimmt Commander Dalgliesh, der bereits in einigen anderen Kriminalromanen der Autorin Phyllis Dorothy James schwierige Fälle gelöst hat. Wie in einem klassischen Kriminalroman üblich, gibt es im nahen Umkreis des Opfers eine Reihe von Personen, die ein Motiv für den Mord haben. Der Rezipient bleibt bis zum Ende im Ungewissen darüber, wer die Anwältin ermordet haben könnte.
Obgleich die Aufklärung des Mordfalles teilweise zu stagnieren scheint, erfährt der Rezipient einiges über die Lebenswelt jedes Verdächtigen. Die Figuren werden zum Teil aus ihrer Perspektive heraus beschrieben. Besonders die emotionale Situation steht im Vordergrund. Es gibt eine Reihe innerer Monologe. Insgesamt ist die Sprache jedoch eher dialogreich. Besonders wenn Commander Dalgliesh und die Detective Inspectors Kate und Piers die Vernehmungen der Verdächtigen vornehmen. Die dialogreiche Sprache wirkt lebendig und trägt ebenfalls dazu bei, die Figuren kennen zu lernen.
Die besonders gut ausgeklügelten und nicht vorhersehbaren Verbindungen zwischen den Figuren werden erst im Verlauf sichtbar. Auf diese Weise wird Spannung aufgebaut, die sich besonders steigert, als es einen weiteren Mord gibt. Erst nach dem zweiten Mord klären sich einige Ungereimtheiten. Der Mord an der Anwältin bleibt jedoch bis zum Schluss im Unklaren. Erst am Ende des vierten und letzten Teils des Krimis hat Commander Dalgliesh genügend Informationen gesammelt, um auch diesen Fall zu klären.

Besonders die ausgefeilten Verbindungen der Figuren und die unvorhersehbare Handlung erzeugen echte Krimispannung und machen den Kriminalroman lesenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von Beu.
Veröffentlicht am 01.01.2010