Was das Leben sich erlaubt - Mein Deutschland und ich

Autor*in
Krüger, Hardy
ISBN
978-3-455-50397-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
221
Verlag
Hoffmann & Campe
Gattung
BiografieBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Hardy Krüger wird 1928 geboren und erlebt den Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg als Kind und Jugendlicher mit. Dabei kennt er beide Seiten: Einerseits ist er Adolf-Hitler-Schüler und gehört damit zur zukünftigen Elite der Diktatur. Durch den Schauspieler Hanns Söhnker erfährt er jedoch auch von den Verbrechen der Nazis und hilft jüdische Mitbürger zu retten. Nach dem Krieg wird Krüger nicht nur erfolgreicher Schauspieler, sondern auch ein streitbarer Kämpfer für die Demokratie.

Beurteilungstext

Dieses Buch ist wirklich empfehlenswert. Hardy Krüger berichtet ehrlich und direkt über sein Leben, erzählt von seiner Kindheit in Berlin in einem Elternhaus, das von den Nazis überzeugt war, seiner Zeit in der Adolf-Hitler-Schule und vor allem aber auch wie es zu seinem Wandel kam und wer diesen ausgelöst hat. Er berichtet ungeschminkt über seine Zeit im Krieg und die Nachkriegswirren. Krüger versteht es auch heutigen Jugendlichen zu vermitteln, wie sich ihm die Welt damals dargestellt hat. Zur besseren Einordnung der Ereignisse werden in kurzen eingebundenen Texten die historischen Hintergründe (bspw. zur “Machtergreifung” oder der Pogromnacht) erläutert. Krügers Buch ist dabei sowohl inhaltlich als auch sprachlich keine leichte Kost: Als moderner Erzähler springt Krüger gerne einmal zwischen den Zeiten und berichtet nicht stringent chronologisch. Die Darstellungsform erinnert häufig an einen Bewusstseinsstrom, was aufmerksames Lesen erfordert.
Krügers Buch erscheint zur richtigen Zeit: In einer Welt, in der sich erschreckende Parallelen zur Weimarer Republik abzeichnen, ist es dringend geboten an die Folgen dieser Entwicklung zu erinnern und vor einer Wiederholung zu warnen.

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Diese Rezension wurde verfasst von 70; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 14.02.2017