Warum Monster Zähne putzen

Autor*in
Martinello, Jessica
ISBN
978-3-280-03592-4
Übersetzer*in
Sievi, Seraina Maria
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Mabire, Gégoire
Seitenanzahl
26
Verlag
Orell-Füssli
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Zähneputzen ist blöd? Langweilig und unnötig sogar? Na, selbst die Monster wissen es besser. Denn die wirklich schrecklichen unter ihnen sind die Kariesmonster. Also: Ran an die Zahnbürste!

Beurteilungstext

Warum Monster Zähne putzen? Gute Frage. Noch besser wäre die Frage: Warum sollten sie es nicht tun? Nun, für das Nicht-Putzen gibt es sicher mindestens so viele Gründe wie fürs Putzen: Lustlosigkeit, Faulheit, Langeweile, Bequemlichkeit … Okay. Es gibt keinen Grund fürs Nicht-Putzen. Doch. Einen. Die Angst vor dem Zahnarzt. Denn der ist das schlimmste Monster! Glauben zumindest die Autoren dieses Bilderbuches. Also, sie glauben, dass Kinder das glauben könnten. „Ich hatte Angst vor ihm, bis …“ und damit beginnt eine schräge Geschichte über Zähne putzende Monster. Denn an eben jenem denkwürdigen Abend steht ein haariges Monster in der Badewanne „und putzte sich die Zähne!“ – Was sonst würde man von haarigen Monstern erwarten. Trotzdem: „Meine Eltern glaubten mir nicht.“ Selbstredend ist es ein nettes Monster, gruselig, groß, mit schaurig spitzen Zähnen, klar, aber nett. „Alle Monster – sogar die hässlichen – putzen Zähne. Zähneputzen ist ganz wichtig!“, erklärt der schwarze Puschel, nachdem er aus der Wanne geklettert ist. Und jedes hat seine Eigenarten. Das Monster unterm Bett sitzt nur da, weil es Kinderhaare für seine Zahnbürste sammelt, Loch Ness muss mindestens zwei Mal täglich putzen, weil es so viele Beißer hat, das Kellermonster ist da schneller fertig. „Es hat zwar nur einen einzigen Zahn, aber den putzt es jeden Morgen und jeden Abend, mindestens zwei Minuten lang. Eine Riiiiisenarbeit …“ Eh klar. So. Aber jetzt auf zum Showdown: Die schlimmsten, vor denen sich selbst die Monster, und zwar allesamt, fürchten, sind winzig kleinen ihrer Art. Na, wer weiß es? Richtig! Die Kariesmonster. „Sie haben winzig kleine Hämmer und sind immer auf der Suche nach Zähnen.“ Nur gut, dass wir sie überlisten können. Wie, das weiß das haarige Zahnputzmonster auch. Zahnpasta, Milch und Käse, Obst, Gemüse und, logisch, nicht so viele Süßigkeiten.
Ach, mag sein, dass die Autorin Jessica Martinello und der Illustrator Gégoire Mabire oder zumindest eine*r der Beiden die Geschichte aus der Kindheit kennen. Mag auch sein, dass Kinder die putzigen Putzmonster lustig finden. Vielleicht auch nicht. Aber mal ehrlich: Es ist laaangweilig.
Sprachlich unaufgeregt, illustriert mit netten Bildern, moralisch einwandfrei. Aber der moralische Zeigefinger ist so groß und – nein, vielleicht nicht behaart, aber doch unübersehbar. In eine Zahnarztpraxis mag das Buch passen. Denn – tataa – aus dem gruseligen Zahnarztmonster wird, nach dem bildreichen und anschaulichen Monstervortrag, ein Superheld! „Ich verrate dir ein Geheimnis: Er trägt eine Maske, damit die Kariesmonster ihn nicht erkennen, wenn er sie von deinen Zähnen entfernen will.“ Yeah! Wer möchte da nicht schwungvoll zur Zahnbürste greifen und mit Banditomaske im Gesicht vor den Spiegel stürzen, um den schrecklichsten der Schrecklichen die Stirn – pardon, die Bürste zu bieten.
Zugegeben, vielleicht bin ich altmodisch. Vielleicht nicht auf der Höhe der Zeit. Aber können Monster bitte wild und anarchisch sein? Widerborstig, mit ungeputzten Zähnen und schlechten Manieren? Wer soll denn sonst die Welt im Gleichgewicht halten, wenn selbst das Monster unter dem Bett sich mit den Eltern verbündet!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 11.08.2019

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