Warum die Schildkröte einen Panzer hat - Mit Darwin auf Entdeckungsreise

Autor*in
Moor, De
ISBN
978-3-596-85241-3
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Knappe, Joachim
Seitenanzahl
150
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 10 Jahre alte Ich-Erzählerin erfährt von ihrem alten, etwas skurrilen Nachbarn, die Geschichte von Charles Darwin und denkt anhand seiner Fragen über eigene Beobachtungen nach. Nur nachts holen sie ihre Ängste und ihre Einsamkeit ein. Ein wunderbar poetisch erzähltes Buch.

Beurteilungstext

Wissbegierig ist die Ich-Erzählerin, die sich mehr bei den Nachbarn als zu Hause aufhält, denn ihre Mutter ist nach Spanien entflohen und der Vater ist ein vielbeschäftigter Mann. Zu Hause kommuniziert die Erzählerin mit Felix, einer Stofffigur in ihrem Zimmer.
Ganz anders ist die Welt bei den Nachbarn: Erasmus ist ein Vielleser, der mit und durch seine Bücher lebt. Seine Frau Eva kommentiert mit spitzer Zunge, sie ist eine Käferexpertin. Erasmus ist ein Fan von Darwin, er erzählt der Erzählerin nicht nur die Lebensgeschichte Darwins, sondern er reist mit ihr auf seinen Spuren durch England. Die Darwinbrüder waren kleine Entdecker, in “Charles’ Kopf verwandelten sich die Muscheln und Käfer zu Fragen”. Fragen führten ihn zu kleinen Experimenten und Beobachtungen, wobei die Fragen zunächst sehr naheliegend waren wie z. B. “Mögen Affen Musik?” Auf seinen Reisen entdeckte Darwin eine wunderbare Artenvielfalt. Diese Beobachtungen und auch Bücher führten ihn zu neuen Fragen. Er hatte seine Berufung gefunden.
Auf ihrer Reise durch England macht auch die Erzählerin Entdeckungen, die zu Fragen führen. Schlafen die Menschen in England auch verkehrt herum, weil sie doch auf der falschen Seite Auto fahren? Warum haben sie eine andere Uhrzeit? Wiegt grün mehr als blau, weil grün vor allem auf der Erde liegt? Und ist gelb ganz leicht? Neben diesen oft philosophischen Fragen zum Nachdenken findet der Leser Informationen zu Tieren und zu den Grundsätzen der Evolution.
Ein wunderbar erzähltes Buch über Bücher, Wörter, Geschichten “die tanzen, singen und schwer wiegen wie Steine”, “farbig sind wie Lavendelfelder” Weitere sprachliche Bilder lassen über die Möglichkeit von Sprache nachdenken.
Das Buch ist unterteilt in 20 Kapitel, wobei die Kapitel, die bei und mit Erasmus spielen, weitere Kapitelunterschriften haben. Gut heraus kommen nicht nur hierdurch die Gegensätze zwischen dem Vater und Erasmus. Einen Gegensatz bilden auch die langen Erzählpassagen von Erasmus und die wenigen kurzen Sätze der Erzählerin, obwohl sie die Ich-Erzählerin ist.
Das alles hört sich sprachlich kompliziert und anspruchsvoll an, trotzdem ist es für jüngere Leser/innen gut geeignet.
Die Illustrationen verfremden interessant, sie nehmen sprachliche Bilder teilweise real auf.
Das Schriftbild ist sehr klar durch die größere Schrifttype.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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