Warum der Igel reich beschenkt wird

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Teaser

Ein Geschenk steht im Bau des Igels. Aber von wem ist es und was soll er damit? Die Suche nach dem Wohltäter ist anstrengender als gedacht, aber am Ende gibt sind alle zusammen wahrlich reich beschenkt.

Beurteilungstext

Ich mag diesen Trend der strukturierten Buchcover nicht. Es fasst sich unangenehm an und das Kratzen der Fingernägel darüber hört sich wahrlich auch nicht schön an. Ich halte diese Bücher nicht gern in den Händen und finde auch, dass sie ein wenig „billig“ wirken, was diesem Werk des kleinen Igels in keinster Weise gerecht wird.
Ein sehr interessant gestaltetes Bilderbuch liegt hier vor mir. Die farbigen Illustrationen sind in Anlehnung an das Cover auf strukturierten Papier mit Kreide gezeichnet worden. Die vorherrschende Strichtechnik wirkt zunächst etwas unruhig und sehr kindlich, gewinnt jedoch durch die detailreiche Darstellung der Protagonisten schnell wieder an Glaubwürdigkeit und verströmt Persönlichkeit.

Zur Geschichte: Der Igel hat ein Geschenk erhalten. Da er vermutet, dass die Maus ihm diese Überraschung beschert hat und er sich erkenntlich zeigen möchte, beschenkt er sie. Dies artet in Stress aus und der Igel ist genervt, denn ein Geschenk soll doch Freude machen. Auch die Maus fühlt sich nun genötigt Geschenke zu machen. Dann wird klar, dass die Maus nicht der Verursacher der Überraschung war und am Ende klärt sich das Missverständnis natürlich auf und es findet sich noch ein Geschenk für den Igel, das ihm wirklich Freude macht. Dieses kann er mit seiner Mausfreundin sogar teilen.

Schenken – was für ein tolles Thema. Ein Geschenk sollte von Herzen kommen, sagt man ja immer. Doch sind wir mal ehrlich: Wie oft verschenken wir wahllos Dinge, weil es der Anlass oder die Gesellschaft von uns so erwartet?
Ich erinnere mich noch an die Listen meiner Kindheit, wo meine Eltern genau aufführten, wer welche Geschenke zum Geburtstag, zur Hochzeit oder zur Konfirmation machte, damit sie auch den gleichen Wert bei der gleichen Gelegenheit wieder zurück schenken können.
Ich habe mir schon damals vorgenommen, davon Abstand zu halten und nur dann zu schenken, wenn ich es auch möchte. Ganz gelingt mir das leider nicht. Gerade an Festen wie Weihnachten ertappe ich mich auch wieder dabei Geschenke zu verteilen, zu denen ich eigentlich gar keinen Bezug und auch gar keine Lust habe – einfach nur, weil ich es gelernt habe.
Geschenke sind kulturell bedingt und haben je nach Kontinent, Glaube oder Tradition andere Bräuche.
Es kann sehr spannend sein, dies einmal mit Kindern durchzugehen und sie zum Nachdenken zu bringen, was sie gern verschenken oder geschenkt bekommen.