Walross, Spatz und Beutelteufel - Das große Sammelsurium der Tiere

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Teaser

In diesem Buch sind Tiere in 41 "Familien" zusammengefasst - nicht im wissenschaftlichen Sinne, sondern unter gemeinsamen Aspekten, etwa von Farbgebungen, Jagd-, Brutverhalten, körperlichen Merkmalen, Lebensräumen oder das Ausgestorben sein… Verbindende Texte sucht der Buchnutzer vergebens, einzig die Namen jedes Tieres und die "Tierfamilien" findet er. Die Illustrationen tragen ein verbindendes Kennzeichen, sind der Künstlerin eindeutig zuzuordnen - große, hervorstehende Kuller-Augen.

Beurteilungstext

Wer ein wissenschaftlich korrektes Tierbuch erwartet hat, wird eventuell enttäuscht sein, wer allerdings den französischen Originaltitel versteht merkt - hier geht es um den Spaß an der Sache. Nicht immer deckt sich mit unseren Vorstellungen, was wir zu sehen bekommen: der Schwan ist kein Vogel sondern ein Falter (Aufklärung im Register), die Giraffe taucht nicht unter den Langhälsen sondern den -zungen auf, das Dromeda aber hat einen langen Hals. Diesem Wildschwein nimmt man den Stubenhocker sofort ab! Beim großen Ameisenbär könnte man fast an einen "Federschweif" denken. Und als Darstellungskontrast zu "Großfamilien" werden die vier Seiten platzmäßig nicht voll ausgeschöpft sondern die einzelnen Individuen eng umeinander herumdrapiert. Die "Einzelgänger" dagegen bekommen jede Menge Raum, den sie höchstens mit vergleichsweise winzigen Gleichgesinnten teilen müssen.
So viele Lebewesen - bei 700 habe ich aufgehört zu zählen - zusammen zu tragen, ihre Individualität jeweils unter einem gemeinsamen Nenner zusammenzubringen - Hut ab!
Die meisten Tiergestalten erkennt man auf Anhieb, bei den restlichen ist es gut, deren deutschen Namen zu finden. Sehr skurril erscheinen mir die Darstellungen auf sechs Seiten mit den von Menschen "Gezähmten". Gelegenheit zum Nachdenken gibt es in diesem Buch, das so viel Möglichkeit zum Schmunzeln bietet, allerdings auch: fünf Seiten mit "Bedrohten". Es bedarf nicht des Wassers in den Tieraugen, der Tränen - um den Ernst der Lage zu verstehen.
Die Farbpalette ist so vielfältig und facettenreich wie die im Buch dargestellte Tierwelt. Alle Nuancen des Regenbogens sind genutzt: für Bildhintergründe eher etwas gedämpfter - Ausnahmen gibt es - für die Tierwelt aus dem Vollen schöpfend.
Die jeweiligen Tiergestalten sind durch Konturen in ihren mit künstlerischer Freiheit abgerundeten, in die Länge gezogenen, aufgeblasenen… Gestalten "gefangen". Die besonderen "Begabungen", Eigenschaften können auf diese Weise prägnant zur Geltung kommen.
Mit dem Lesebändchen kann man jederzeit seinen Favoriten markieren und mit dem sechsseitigen Register wiederfinden.
Ein für mich besonderes Buch, dem auch der Originaltitel gut steht.