Vor uns das Leben

Autor*in
Inusa, Manuela
ISBN
978-3-499-00808-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
Rowohlt
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie kann man nach dem plötzlichen Unfalltod des Vaters als Kind weiterleben? Wie kann man positiv in die Zukunft schauen, wenn alle glücklichen Erinnerungen nur Schmerz hervorrufen? Der alleinerziehende Vater, "der coolste Dad, den man nur haben kann", hat mit seinen beiden Töchtern viel gemeinsame Zeit verbracht. Erst nach seinem Tod erfährt Ich-Erzählerin Alice von seiner großen Lebenslüge, die die Kinder schützen sollte, aber ein falsches Bild der Mutter vermittelt, die die Familie zehn Jahre zuvor verließ. Alice bricht kurz nach ihrem 18. Geburtstag mit dem Auto des Vaters auf, ihre Mutter zu suchen.

Beurteilungstext

Alice und ihre jüngere Schwester Mika führen ein glückliches Leben bis zum Unfalltod des Vaters, der aus purem Übermut passiert. Wie können die Kinder nach seinem Tod weiterleben? Mika und Alice finden hierzu vollkommen unterschiedliche Wege. Mika versucht, ihr altes Leben mit Schule, Freunden und Musik aufrecht zu erhalten. Alice zieht sich vollkommen zurück, bricht mit alten Freunden, lernt im Home Schooling, meidet die geliebte Musik, scheut die Erinnerungen, die so schmerzhaft sind.

Beide Kinder leben bei der Tante, die als Life Coach arbeitet und die Kinder nicht drängt, etwas zu tun, was sie nicht möchten, aber immer wachsam im Hintergrund steht. Durch sie erhält Alice Briefe ihrer Mutter, die diese zehn Jahre zuvor nach dem Verlassen der Familie an den Vater schrieb. Durch diese Briefe und die Tante erfährt sie, dass ihre Mutter die Familie nicht verließ, weil sie keine Lust auf Familienleben hatte, sondern aus Sorge darüber, dass sie, die an einer bipolaren Störung leidet, ihren Kindern nicht gut tun würde.

Alice beschließt, ihre Mutter zu suchen. Die Erlebnisse auf dieser Reise helfen bei der Trauerbewältigung und geben ihrem Leben neue Perspektiven, führen sie hinaus aus dem Loch aus Einsamkeit und Schmerz. Auf dieser Suche nach der Mutter lernt sie Cody kennen, der sie auf der Reise begleitet, ihr bei der Suche nach der Mutter hilfreich zur Seite steht, in den sie sich verliebt, der aber durch seine Kindheit in einer Familie mit viel häuslicher Gewalt auch vielfältig verletzt ist.

Die Geschichte berührt auch dadurch, dass es der Autorin gelungen ist, die unterschiedlichen Gefühlswelten zu beschreiben. Deutlich wird, dass Trauer sehr viele Facetten haben kann, es gibt kein Richtig und kein Falsch, jede/r muss seinen eigenen Weg finden, braucht aber achtsame Menschen im Hintergrund. Gut einen Monat ist Alice auf dem Weg durch die südliche USA, um ihre Mutter zu suchen. Während dieser Tour besucht sie auch zahlreiche touristische Orte.
Für jede ihrer Trauerphasen stellt sie eine Playlist von bekannten Songs zusammen, die ebenfalls im Buch abgedruckt sind. Mit ihrer jüngeren Schwester und auch mit Cody chattet sie. Einer der 28 Briefe der Mutter ist kursiv abgedruckt.
Fazit: Eine Lektüre, die über das Leben nachdenken lässt, berührt und durch die detektivische Suche nach der Mutter auch spannend ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 06.05.2023

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