Von Hänflingen, Ole, Nicht, Ganz Anders, aber auch dicken Kindern und so

Autor*in
Schössow, Peter
ISBN
978-3-8369-5252-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
40
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2009
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es gibt die Hänflinge und die dicken Kinder. Beiden geht es eigentliche ganz gut. Dazwischen stehen die Hanfen, die dafür sorgen, dass Hänflinge und dicke Kinder sich nicht sehen können. Doch manchmal steht ein Hanfe nicht ganz richtig, und dann begegnen sich ein Hänfling und ein dickes Kind…

Beurteilungstext

Ein wenig seltsam ist das Szenario schon. Einmal gibt es die Hänflinge. Das sind kleine Kinder, die so in der Gegend rumleben. Sie machen dies und denken das. Ihnen fehlt es an nichts. Auf der anderen Seite leben die dicken Kinder. Auch sie leben in der Gegend rum. Auch ihnen fehlt es an nichts. Doch sie wissen nichts voneinander. Denn es gibt auch noch die Hanfen, finstere Gesellen mit schaurigen Namen wie Ole, Nicht oder Ganz Anders. Sie stehen zwischen den Hänflingen und den dicken Kindern.
Wenn allerdings einmal ein Hanfe nicht richtig steht, und ein Hänfling doch einen Blick auf ein dickes Kind erhascht, dann ergeben sich die erstaunlichsten Begegnungen. Denn dann fangen die Hänflinge an zu fragen, und die dicken Kinder beginnen zu erzählen. Und natürlich auch umgekehrt. Und sie bemerken, dass das Leben zusammen viel schöner ist, als allein. "Bis ich dich traf, hat es mir an nichts gefehlt!" sagt dann der Hänfling und "Ohne dich will ich nicht leben!" das dicke Kind. Da können auch die Hanfen nichts mehr machen.
Peter Schössows seltsame Geschichte von den Hänflingen, den dicken Kindern und den Hanfen ist ein ganz eigenartiger Ausflug in eine extreme Welt. Die Gruppen der Lebewesen, die miteinander leben, sind gänzlich homogen. Die Hänflinge unterscheiden sich nicht voneinander und auch die dicken Kinder sehen ganz gleich aus. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie alle für sich doch isoliert erscheinen. Mit den anderen, von ihnen ganz unterschiedlichen Kindern, treten sie dann aber in Kontakt. Und mit steigender Vertrautheit streifen sie auch die Lethargie ab, die sie vorher zu umfangen schien.
Die Bilder und Texte - die Sätze sind vielfach verkürzt und unvollständig - dieses besonderen Bilderbuchs haben anfangs etwas Nebensächliches an sich. Die Darstellung betont die Oberflächlichkeit der Existenz von Hänflingen und dicken Kindern. Auch wenn sich weder die Bild- noch die Textsprache wesentlich ändert, verändert sich doch bald die gesamte Aura der Geschichte. Die Figuren beginnen erst zu leben, als sie sich begegnen; als sie ihr Interesse aneinander entdecken. Und dieser wunderbaren Kraft des Miteinanders haben auch die Hanfen nicht entgegenzusetzen, die plötzlich zur Bedeutungslosigkeit zusammenschrumpfen.
Es bleibt viel ungesagt, in dieser Geschichte. Ganz deutlich wird aber, dass der größte Gewinn des Lebens das Gegenüber ist, zu dem ich gern gehören möchte und das mein Leben ergänzen kann. Mit dem ich gemeinsam sein kann, auch wenn es mir auf den ersten Blick ganz fremd erscheint. So ist das Buch ein wunderbares Bekenntnis zum Leben und zur Gemeinschaft mit den Anderen, so sehr sie sich auch von mir unterscheiden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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