Von der Kostbarkeit des Wassers ...

Autor*in
ISBN
978-3-946401-09-4
Übersetzer*in
Cazier, Julia
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
40
Verlag
Tintentrinker
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Köln
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Buch, welches zwei Geschichten in einer vereint und welches zugleich schön, aber auch traurig ist: Auf der einen Seite wird die harte Realität einer in einer wasserarmen Gegend lebenden Familie, deren Alltag durch die Gewinnung von Trinkwasser dominiert wird, beschrieben. Auf der anderen Seite stehen die Träume eines kleinen Mädchens, welches trotz der harten Realität die (kleinen) Schön- und Besonderheiten ihrer Umgebung wahrnimmt und wertschätzt.

Beurteilungstext

Protagonistin der Geschichte ist Zahina, ein Mädchen, welches in einer warmen und wasserarmen Gegend aufwächst und schön früh die Bedeutung von Trinkwasser hautnah erfährt. Der Umgang mit der Wasserarmut bedingt zugleich auch, dass Zahina schon früh bestimmte Tugenden, wie Geduld und Anstrengungsbereitschaft, lernt. Zahina bekommt noch viele Geschwister, die, wie sie auch, dem Vater über den steinigen, kargen Weg zur Wasserstelle folgen. Zahina ist ein stilles und zugleich neugieriges Kind, mit einem großen „Wissensdurst“, den es durch die intensive Wahrnehmung und Beobachtung seiner Umwelt stillt. Die Ablenkung durch die sie umgebende Umwelt und das sie begleitende Träumen führt dazu, dass Zahina beim täglichen Wassertragen immer ein paar Tröpfchen verschüttet. Zahina selbst verzeiht sich dies nur schwer, sie schämt sich und bestraft sich zugleich selbst, z.B. indem sie ihre Trinkmenge reduziert. Aber es ändert nichts, Zahina kann ihre intensive Wahrnehmung, ihr Träumen nicht abstellen, sie hört und sieht immer wieder Geschichten von und über Menschen, Tiere und Pflanzen in ihrer Umgebung. Immer wieder verschüttet sie so kleinste Mengen Wasser. An einem besonders heißen Tag bricht Zahina zusammen, nicht nur körperlich, sie hat auch einen mentalen Zusammenbruch und erzählt ihrem Vater von ihrer vermeintlichen Unzulänglichkeit, immer ein bisschen Wasser zu verschütten. Anders als erwartet, lächelt ihr Vater und erzählt ihr, dass er sich schon lange gefragt hat, wie der einst steinige und karge Weg zur Wasserstelle sich zu so einer schönen Landschaft entwickeln konnte. Zahinas Vater erklärt ihr, dass die Träumerei seiner Tochter damit etwas Wunderbares erschaffen hat.
Die Geschichte von der Kostbarkeit des Wassers fesselt nicht nur Kinder mit ihren wunderschönen Worten wie Bildern. Schöner kann man die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Kindern und zugleich die Bedeutung der kindlichen Neugier und Phantasie nicht darstellen. Beim Lesen wird möglicherweise die eine oder andere Träne vergossen, ob aus Traurigkeit oder aus Bezauberung, bleibt dabei unklar und lässt sich auch schwer zuordnen – zugleich macht das Buch die Schönheit in den einfachen Dingen des Lebens deutlich und lädt auch Erwachsene zum Träumen ein.

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Diese Rezension wurde verfasst von 140; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 03.09.2017