Von Blechtrommeln und Nestbeschmutzern

Autor*in
Braun, Peter
ISBN
978-3-8270-5366-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rassmus, Jens
Seitenanzahl
201
Verlag
Berlin Verlag
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die deutschsprachige Literatur zwischen den beiden Nobelpreisträgern Heinrich Böll und Günter Grass stellt Braun in einem Dutzend Essays und programmatischem Vor- und Nachwort vor. Die Autoren und ihre Werke werden immer in Zusammenhang mit ihrer Entstehungszeit, dem Leben der Autoren und die Reaktionen auf das Werk beschrieben.

Beurteilungstext

Das Cover ist sinnig: Wie die Bibliothekare ihre Ausleihbände dekorieren, der Titel des Schutzumschlages wird ausgeschnitten und mit der allfälligen Klarsichtfolie um den Deckel geklebt. Klar ist die Botschaft: dieses Buch gehört in jede Bibliothek. Recht hat der Umschlagdesigner damit allerdings. Peter Braun stellt die wichtigsten Autoren der Jahre 1945 bis 1999 und ihre Werke vor, beschreibt kurz den Inhalt und die äußeren Umstände und erreicht allemal das, was idealerweise derlei Literaturgeschichten erreichen sollten, es aber selten tun: Lust aufs Lesen (oder Wiederlesen) der vorgestellten Titel zu erwecken. Respektlos schreibt Braun und erzeugt so die Unmittelbarkeit eines Literaturbegeisterten, der auch andere begeistern will.
Dass dabei DDR-Literatur ebenso wie die der BRD berücksichtigt wird, versteht sich von selbst, auch wenn das Schwergewicht eindeutig auf die BRD geschoben wurde.
Meine Kritik an der Auswahl nimmt er im Vorwort vorweg und greift sie im Nachwort nochmals auf: “Jede Literaturgeschichte ist eine Ungerechtigkeit gegen die, die in ihr stehen ... und die, die nicht in ihr stehen.” Und dann legt er los mit über einem Dutzend Namen und Titeln, die ihm unter den Tisch gefallen sind und fast einem weiteren Dutzend, die nach Grass kommen müssten und weiteren Titeln der Weltliteratur: alles sollte man noch lesen, alles wollte ich immer noch mal lesen - ein Menschenleben reicht nicht aus, alles zu bewältigen. Also muss jeder seine eigene Auswahl treffen und Braun liefert Motivation genug, sich wenigstens die Titel auszusuchen, über die er mehr oder weniger begeistert schreibt.
Zur Handbibliothek jeden Deutschunterrichts, in jede Schulbibliothek gehört dieses schmale und doch gewichtige Bändchen.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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