Vom Mond aus betrachtet spielt das alles keine Rolle

Schlagwörter

• Adoleszenz

Teaser

Eben hatte Sally noch ein Leben - eine beste Freundin, eine langjährige Beziehung und eine potenzielle WG mit ihrem Bruder. Aber dann kommt alles anders: Pia ist mit ihren Eltern weggezogen, Felix hat überraschend Schluss gemacht, und statt in die erste eigene Wohnung geht es in den zweiten harten Lockdown. Manchmal findet man sich in den unwahrscheinlichsten Momenten ...

Beurteilungstext

Sally ist mit ihren drei Geschwistern und ihrer Mutter während des Lockdowns zu Hause eingesperrt. Ihr Freund Felix hat urplötzlich mit ihr Schluss gemacht und dann zieht auch noch Leni, die bei ihrer Mutter als Volontärin arbeitet, bei ihnen ein. Nachdem Sally anfangs noch ablehnend der Anwesenheit Lenis gegenübersteht, kreisen Sallys Gedanken immer öfter in eine Richtung, die sie nicht recht einzuordnen weiß.
Der Roman ist gleich von Seite eins an sehr fesselnd. Die verschiedenen Charaktere der Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander, sowie die Ausnahmesituation des Lockdowns prägen die ganze Geschichte und geben ihr eine außergewöhnliche Note. Dabei spielt das Romantische eine untergeordnete Rolle zur gesamten Familiengeschichte. Ich konnte mich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen und fühlte mich wie ein dazugehöriger Teil der Familie. Anne Freitag besitzt einen wunderbaren Schreibstil, der einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten gibt. Die Kapitel wechseln ständig zwischen Sallys und Lenis Sicht. Was einerseits die Spannung erhöht, aber anderseits den Atem des Romanes verlangsamt. Der Roman behandelt wichtige Themen für junge Menschen in ihrer Entwicklungsphase. Insgesamt ist es ein außergewöhnlicher Jugendroman, der aus der Masse heraussticht und länger nachklingt. (14 Jahre)