Vom kleinen Eisbären, dem es zu warm geworden ist

Autor*in
Hagn, Christina
ISBN
978-3-96238-174-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Patschorke, Julia
Seitenanzahl
36
Verlag
Oekom
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Der kleine Eisbär wartet auf den Winter, denn da hat er viel vor. Er will mit seiner Mutter auf Robbenjagd gehen und endlich wieder Schneefußball spielen. Doch es ist noch viel zu warm. Mama Eisbär erzählt ihm, dass es mit dem Winter jetzt immer länger dauert, weil andere Lebewesen auf der Welt, viel zu viel warme Luft produzieren. Da hat der Kleine eine Idee, er schreibt Briefe an die Tiere auf der ganzen Welt und erzählt ihnen von seinem Problem. Ob die Anderen ihm helfen können?

Beurteilungstext

Der kleine Eisbär ist verzweifelt, er wartet auf den Winter in seiner Heimat, aber es wird und wird nicht kälter. Seine Mutter erklärt ihm, dass es jedes Jahr später Winter wird, weil es auf der Erde inzwischen so viele Lebewesen gibt, die warme Luft herstellen. Dadurch gibt es zu viel davon und wahrscheinlich gibt es irgendwann kein Futter mehr für die Tiere in der Arktis, weil das Eis schmilzt. Diese Nachricht kann der kleine Eisbär nicht einfach so hinnehmen. Er beschließt den Tieren auf der ganzen Welt Briefe zu schreiben und sie zu bitten, weniger warme Luft zu machen. Als erstes bekommt der Koala in Australien Post. Nach dem er den Brief aus der Arktis gelesen hat, fällt ihm auf, dass auch die Eukalyptusblätter in seinem Wald nicht mehr so gut schmecken und seinen Durst nicht mehr so stillen. Er überlegt, was er tun kann. Er beschließt daraufhin, seine Lichterketten nicht mehr jeden Tag brennen zu lassen, da diese zu viel Wärme abgeben. Wie dem Koala geht es auch den anderen Empfängern der Briefe. Der Truthahn in Amerika baut von nun an seine Erdbeeren selbst an, als sie aus Südamerika per Flugzeug einfliegen zu lassen. Die Elefantin in der Savanne beschließt mit den anderen Tieren, Bäume rund um ihr Wasserloch zu pflanzen, damit dieses nicht so schnell austrocknet. Die Häsin aus Europa verzichtet auf ihr Auto, der Pinguin aus der Antarktis, repariert sein Iglu, damit er nicht so viel heizen muss. Der Tiger im asiatischen Dschungel lässt sein Motorrad stehen und engagiert den Affen als Chauffeur in der Fahrrad Rikscha. Und im südamerikanischen Regenwald, erkennt die Ara Familie, dass die Wäsche auch ohne Wäschetrockner trocknen kann. Ein Jahr später, dieses Jahr ist es ein kalter Winter im Norden, erreichen den kleinen Eisbären die Briefe, von den Tieren, die ihm geantwortet haben. Als er sie liest ist er sehr stolz darauf, dass diese Tiere ihm geholfen haben, allerdings haben jede Menge Tiere auch nicht geantwortet. Seine Mutter ist stolz auf ihn und lobt ihn für den guten Anfang, den er gemacht hat. Das langt ihrem Sohn allerdings nicht und er beschließt im Frühjahr durch die Welt zu reisen und allen zu erzählen, welchen Schaden es anrichten kann, wenn man zu viel warme Luft macht.
Christina Hagn, die Autorin, ist Expertin für Nachhaltigkeit. In ihrem Text hat sie versucht alles dazu unterzubringen. Schön ist die Idee, dies für Kinder über Tiere zu vermitteln, allerdings beschreibt sie dies mit langen Texten. Diese sind zwar kindgerecht, doch das Buch eignet sich zum Vorlesen in einem Rutsch für Kinder ab fünf meist wohl eher nicht. Vielmehr könnte es in Etappen eingeteilt werden oder der Vorleser fasst die Inhalte an manchen Stellen zusammen. Schön beschrieben ist auch, dass alle anderen Tiere, auch die aus den westlichen Ländern, in denen noch viele Ressourcen vorhanden sind, erkennen, dass der Klimawandeln auch schon bei ihnen Auswirkungen zeigt. So erinnert sich die Häsin aus Europa, dass sie einmal einen sehr trockenen Sommer erlebt hat, in dem ihre Möhrenernte nicht gut war. Kinder und deren Eltern werden automatisch über das Thema Nachhaltigkeit nachzudenken und verändern vielleicht sogar etwas in ihrem Verhalten. Der Text steht oft auf der illustrierten Doppelseite, weniger in den Weißflächen, so dass es das Lesen manchmal anstrengend macht. Die Illustrationen sind ansprechend für Kinder bis zur Einschulung. Ältere Kinder, für die dieses Thema auch interessant ist, werden sie eher nicht gefallen.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

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