Vielleicht warst du ein Flügelschlag
- Autor*in
- Unterholzner, BirgitFrühwirth, Clara
- ISBN
- 978-3-7117-4002-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Frühwirth, Clara
- Seitenanzahl
- 28
- Verlag
- Picus
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2018
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Teaser
"Vielleicht, vielleicht, wer weiß das schon." So endet das Buch mit den Fragen, die wohl nie enden werden. Für die Menschen jedenfalls, denn es sind letztlich immer die gleichen drei existenziellen. Hier darf sie ein nachdenkliches Mädchen in unterschiedliche Versionen stellen.
Beurteilungstext
Nichts ist selbstverständlich. Immer haben wir Fragen, auch wenn wir noch ganz klein sind und uns gerade so äußern können. Sie treten in unterschiedlichen Formen und oft verkleidet auf, aber es sind immer diese drei: Woher kommen wir? Welchen Sinn hat unser Leben hier? Was wird werden? Die Philosophie bildet die drei Zeiten ab und stülpt sie den Menschen über. Es ist nicht und wird auch wohl nicht d i e eine Antwort auf nur eine der Fragen geben. Aber das ist auch nicht die Aufgabe der drei, die Beschäftigung mit ihnen schafft bereits einen Sinn, die zu Fragen des Zusammenlebens heute führen.
Hier haben wir ein kleines Mädchen, das auf dem Titelbild ausgesprochen sympathisch dargestellt ist: ein bisschen frech, ein bisschen träumerisch, ein bisschen nachdenklich. Dabei sind die Ausgestaltungen recht einfach - vom dicken schwarzen Haar auf dem runden Kopf, der eckigen Nase, der blauen Feder im Haar bis zu den ganz leicht schielenden Augen mit dem Glänzen in der dunklen Pupille.
Auf dem Vorsatz wird die Arbeit der Illustration deutlich. Vor braunem Papier / Kork sind fünf kindlich aus dem Vorschulalter gezeichnete Personen (ich, Papa, Mama, mein Bruder, unsere Katze) auf weißem Untergrund, eckig ausgeschnitten und aufgeklebt, zu sehen. Zwei blaue leicht zerzauste Federn sind so arrangiert, dass sich die Künstlichkeit an die Natur erinnert.
Bereits die erste Doppelseite teilt im Hintergrund Dunkel und Hell, schafft mit dem doppelten Teppich eine Überschreitung der Seitengrenze. Zugleich erscheinen die Personen - Vater wie Tochter - nicht sehr real. Nein, wir sind nicht einmal in der Welt, die wir kennen, wenn wir uns genau umschauen. Aber sie ähnelt unserer. Die Verzerrung durch schiefe Perspektive ist wohl beabsichtigt, auch die Vermischung des Raums mit der Fläche, die Collage mit der Zeichnung, die Physiognomie der Gesichter mit den deutlichen Ausdrücken der Gefühle.
Kindern um drei Jahre alt sollte das Buch nicht als Ganzes vorgelesen werden. Viel besser wird es sein, längere Pausen einzulegen und zu den Bildern oder dem Text des Mädchens Raum zu lassen. Hilfsfragen des Vorlesers sind zugelassen.