Vernon Subutex. Teil Eins.

Autor*in
Despentes, Virginie
ISBN
978-3-95640-324-8
Übersetzer*in
Steinitz, ClaudiaPithan, Lilian
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Luz,
Seitenanzahl
304
Verlag
Reprodukt
Gattung
Comic
Ort
Berlin
Reihe
Vernon Subutex
Jahr
2022
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
39,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Graphic Novel zum Kultroman "Vernon Subutex"

Beurteilungstext

Der ehemalige Charlie-Hebdo-Zeichner Luz (Rénald Luzier) hat mit „Vernon Subutex“ eine Comic-Adaptation der gleichnamigen französischen Kult-Romantrilogie der letzten Jahre (2015-2017) vorgelegt. Der nun in Deutschland erschienene erste von drei geplanten Bänden, an denen Luz zusammen mit der Autorin Virginie Despentes arbeitet, erscheint schon auf den ersten Blick gewaltig: Großformatig, knallbunt und irgendwie schräg – ganz genauso wie der Protagonist Vernon Subutex (Subutex ist der Name eines Ersatzstoffs für Heroin) selbst. Vernon, das ist der Besitzer eines angesagten Plattenladens, der sich im Zuge der Etablierung von Musikstreamingdiensten zuerst von seiner Kundschaft, dann von seinem Laden und schließlich von seinem festen Wohnsitz verabschieden muss. Arbeits- und mittellos tingelt der Mittvierziger daraufhin wie ein Nomade in seinem Freundes- und Bekanntenkreis von Wohnung zu Wohnung und nimmt die unterschiedlichen Milieus, in denen er sich aufhält, wie durch eine Kamera wahr. Der Comiczeichner Luz hat Despentes‘ Vorlage in chaotische und teilweise unübersichtliche Panels umgesetzt, die den Sound des Romans gelungen einfangen. Genau wie in der Romanvorlage wechseln auch im Comic die Perspektiven kontinuierlich, bei Luz etwa durch die unterschiedliche graphische Gestaltung, die unverhohlen zwischen zarten Pastell- und knalligen Neonfarben wechseln oder Details eines Panels über dessen Rand hinausragen lassen. Die temporeiche Graphic Novel ist eine klug beobachtete Analyse der gegenwärtigen Gesellschaft.

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Diese Rezension wurde verfasst von sag; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 19.10.2022

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