Vermisst. Ich war hier!

Autor*in
Gourley, Kashelle
ISBN
978-3-7432-1608-2
Übersetzer*in
Kleemann, Silke
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Hogan, Skylar
Seitenanzahl
40
Verlag
Loewe
Gattung
BilderbuchErzählung/Roman
Ort
Bindlach
Jahr
2024
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Vermisst. Ich war hier!“ ist ein wunderbar humorvolles Bilderbuch darüber, in welchem Spannungsfeld sich die Mensch-Tier-Beziehung, in diesem Fall Hund und Frauchen, bewegt oder bewegen kann.
Beziehungsstatus: Es ist komplex.

Beurteilungstext

Aus Perspektive des Protagonisten, einem Mischlingshund, erfährt man als LeserIn, wie herausfordernd sich so ein Hundeleben zwischen undomestizierten artenspezifischen Bedürfnissen und der Rolle als Gefährte des Menschen gestaltet. Auf der einen Seite Bevormundung und mitunter Ignoranz der tierischen Bedürfnisse und Instinkte. Auf der anderen Seite Bindung, Fürsorge, Schutz und Zugehörigkeit.

Doch zunächst ist Schluss mit der Bevormundung. Keinen Kommandos mehr gehorchen und sich wohl verhalten müssen, keine Tricks, Tierarztbehandlungen, Diäten mehr – der Mischlingshund tauscht sein Zuhause gegen die Freiheit der Straße. Doch er wird vermisst und mit Aushängen gesucht. Und auch er vermisst. So kehrt er zurück zu seinem Frauchen, denn als ihr bester Freund wäre es egoistisch es nicht zu tun, schiebt er vor, und landet glücklich und wiedervereint mit Frauchen auf dem Sofa:
„NA UND? Ich bin immer noch ein einsamer Wolf. Außerdem muss man in Beziehungen ständig Kompromisse eingehen. Und manchmal ist es einfach am besten, schlafende Hunde nicht zu wecken.“
Im doppeldeutigen englischen Originaltitel „I’m not missing“ kommt die Zwiespältigkeit des tierischen Protagonisten in Bezug auf die Bindung zum Menschen noch besser zum Ausdruck. Weder ist er wirklich verschwunden noch vermisst er selbst. Zumindest möchte er sich das einreden.
Kritik an der vermenschlichten Darstellung einer Hundeseele ist sicherlich berechtigt. Dennoch erfasst die Geschichte im Kern, warum aus der Beziehung zwischen Hund und Mensch im Vergleich zu anderen Mensch-Tier-Beziehungen eine besondere wurde.
Opportunismus und Ressourcenverteidigung gepaart mit größtmöglicher sozialer Anpassungs- und Bindungsfähigkeit sind im vorliegenden Bilderbuch treffend, witzig und mit Augenzwinkern porträtiert, so dass dies sicherlich nicht nur Hundefreunde begeistern kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 04.03.2024

Weitere Rezensionen zu Büchern von Gourley, Kashelle

Gourley, Kashelle

Bo und Lars: Eine unerwartete Freundschaft

Weiterlesen