Verhinderter Held - Lyrische Alltagsbewältigungen
- Autor*in
- Römer, Felix
- ISBN
- 978-3-944035-54-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 91
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,90 €
- Bewertung
Teaser
Seine Gedichte und Prosagedichte hat der 1979 geborenen Felix Römer hier versammelt, für die man jung sein muss (?), unvoreingenommen und offen, weil sie manchmal frech das Intimste und Miserabelste aussprechen und gleich darauf tief anrühren können.
Beurteilungstext
Die thematische und sprachliche Bandbreite dieser Texte ist groß: Da geht es ums Lieben und Sterben, um Drogen und Lebensbewältigung. Der Autor scheut sich nicht, Wörter der Gossensprache zu gebrauchen, z.B. „kotzen“, „rumhuren“, „fette Sau“ sind keine Ausnahmen und können abstoßend wirken. Und dann wieder trifft der Leser auf ganz feine poetische Sätze: „Es ist schön, wenn man ganz still ein Katzenfell berührt“ oder „wenn man Spinnweben aus der Nähe betrachtet.“
Letzteres versöhnt im Blick auf die krassen Ausdrücke.
Szenerien um Alkohol, „Koks“ und LSD werden lebendig.
Immer sind die Texte leicht verständlich.
Betrachtet man die Sprachgebilde formal, sollte man klassische Kriterien außer Acht lassen. Die meisten Texte sehen zwar durch Zeilenbrüche aus wie Gedichte, sind auch teilweise in Strophen unterteilt, halten aber keinen festen Rhythmus durch und sind eher der Prosa zuzuordnen.
Der Autor hat sich in der Welt der Slam-Poeten in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Junge Menschen werden sich angesprochen fühlen von der wechselhaften Beschreibung der Gefühlswelt. Für labile Jugendliche könnten die Texte jedoch zum Anreiz werden, auch einmal in die „Szene“ abzurutschen, denn eine solche Buchveröffentlichung könnte als vermeintliches Vorbild gelten.
Für Schüler, die in der Schule Lyrik betrachten lernen, eignen sich diese Texte zum Vergleich mit klassischer Lyrik.
Da muss jeder Erzieher abwägen, was er den jungen Menschen zutrauen möchte.