Vater und Sohn Zusammen durch dick und dünn
- Autor*in
- e.o.plauen,
- ISBN
- 978-3-7335-0106-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 315
- Verlag
- –
- Gattung
- Comic
- Ort
- Frankfurt a.M.
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Teaser
Humoristischer Alltag im frühen deutschen Comic-Strip
Beurteilungstext
Erich Ohser, geboren 1909 in Plauen, politischer Zeichner der Zwanzigerjahre, konnte nach der Machtübergabe an die Nazis nur noch unter Pseudonym und unter der Voraussetzung veröffentlichen, sich jeder politischen Äußerung zu enthalten. So entstand sein Pseudonym e.o.plauen und so entstand zwischen 1934 und 1937 für die Berliner Illustrierte Zeitung die Zeichenserie Vater und Sohn, ein liebenswert humoristisches Beziehungsallerlei unter Ausblendung alles Störenden.1944 durch seinen Nachbarn Bruno Schultz, Hauptmann in der Abteilung Wehrmachtpropaganda des Oberkommandos der Wehrmacht, an Goebbels denunziert, wurde er verhaftet und erhängte sich in seiner Zelle im Berliner Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit, bevor ihm durch Roland Freisler, dem deutschesten aller deutschen Richter, am Volksgerichtshof der Prozess gemacht werden konnte.
Die Ausblendung alles Störenden war vermutlich auch der Grund dafür, dass die Zeichenserie Vater und Sohn nach 1945 den Grad der Beliebtheit gewinnen konnte, den sie gewann. Banale Alltagskatastrophen, Schmunzel-Episoden, genial gezeichnet, liebenswert, vor allem gut gemeint. Am Ende haben sich die Beiden lieb und gehen Hand in Hand. Die Nichtexistenz von Mutter, Ehefrau und Geschwistern, die Nichtexistenz von jedem tieferen (also auch politischen) Konflikt macht aus Vater und Sohn ein symbiotisches Traumpaar, das in der Wirklichkeit vor und nach `45 nichts verloren hatte. So erscheinen die Zeichnungen auch seltsam verloren, unwirklich, nur durch den zupackenden Strich des Zeichners in einer Welt gehalten, die inzwischen auch Die Simpsons (am Ende haben sich Alle lieb) überlebt hat.