Unter Null Grad. Countdown im Eis

Autor*in
Fountain, Ele
ISBN
978-3-423-76411-7
Übersetzer*in
Schäfer, Beate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die beiden Jugendlichen, Bee und Yutu, werden durch einen dramatischen Zufall zur Schicksalsgemeinschaft und kämpfen in der kanadischen Arktis um ihr Überleben. Das spannende Abenteuer wird bestimmt von Auswirkungen des Klimawandels und ausbeuterischen Interessen an bisher unberührter Natur durch den Menschen.

Beurteilungstext

Bees Vater erkundet im Auftrag einer großen Ölgesellschaft aus der Luft die kanadische Arktis auf der Suche nach geeigneten Möglichkeiten für die Erdölförderung. Für einen vermeintlichen Arbeitsauftrag steuert er selbst einen Viersitzer hoch in den Norden. Wie sonst nur auf Freizeitflügen darf Bee ihn begleiten. Nach der Landung wird er von zwei Männern brutal überwältigt. Bee kann sich auf abenteuerliche Weise in eine Jagdhütte retten. Dort stößt sie auf Yutu, der alleine auf einer waghalsigen Robbenjagd fast erfroren ist. „Mein Körper kühlt schneller aus als erwartet. Ich taste nach meiner Harpune und stemme mich hoch. Links von mir sind schneebedeckte Felsen, über die ich nicht drüberkomme, daher stolpere ich weiter geradeaus.“ Mit letzter Kraft konnte er die Hütte erreichen. „Countdown im Eis“. Haben die beiden eine Überlebenschance? Werden sie nach Hause zurückkehren? Welche geheimnisvollen Machenschaften stecken hinter dem Überfall?

Mit den ersten, kursiv gedruckten Seiten gelingt der Autorin ein packender Einstieg in den Roman, in dem sie die Spannung hält und die Faszination der Arktis lebendig werden lässt. Durch natürliche, einfühlsame Dialoge und Beschreibungen fällt es leicht, sich in die handelnden Personen und ihr jeweiliges Lebensumfeld hineinzuversetzen.

Hintergrund und Teil der Handlung sind das profitgierige Zerstörungspotential der Menschen „Andererseits haben sich Ölgesellschaften noch nie um die Natur geschert, oder?“ und die bereits spürbaren Klimaveränderungen mit Auswirkung auf die Lebensbedingungen in der Arktis. „Es dürfte um diese Jahreszeit keinen Sturm geben. Schon gar nicht einen so heftigen, der aus dem Nichts losbricht.“ „Sie habe recht gehabt, sagt er, in der Bucht gebe es wirklich keine Robben mehr. Auch Petur habe recht gehabt, das warme Wetter sei schuld. Schon jetzt, im frühen Frühling, beginne das Meereis zu schmelzen.“

In diesem geschickt aufgebauten Jugendroman verbindet sich aus meiner Sicht beeindruckend spannende Unterhaltung mit der Darstellung der besonderen Lebensbedingungen in der lebensfeindlichen Arktis, der Klimaveränderungen und der gewissenlosen Ausbeutung der Natur.

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Diese Rezension wurde verfasst von swi; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 24.02.2023