Und raus bist du
- Autor*in
- Shepard, Sara
- ISBN
- 978-3-570-30800-4
- Übersetzer*in
- Topalova, Violeta
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 314
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die fast 18-jährige Emma führt als Pflegekind ein Leben voller Aufruhr. Dann aber steht ihre Erlösung nahe, als sie ihre unbekannte, eineiige Zwillingsschwester Sutton im Internet entdeckt, die ein perfektes Leben zu haben scheint. Sofort bricht Emma zu dieser auf, doch eine Begegnung bleibt aus. Denn Sutton wurde ermordet und der Mörder lässt Emma nur eine Chance: Entweder sie übernimmt zum Schein das Leben ihrer Schwester und spielt das Lügenspiel mit oder auch sie wird sterben.
Beurteilungstext
Das, was der sonst realen Geschichte letztendlich die Prise Absonderlichkeit und fantasievollen Reiz verleiht und aus einem Kriminalroman einen Mystery-Thriller zaubert, ist die Tatsache, dass der allwissende Erzähler von der toten Sutton verkörpert wird. Als Geist, der noch eine Aufgabe zu lösen hat, nämlich den eigenen Todesfall zu ermitteln, schwebt diese unbemerkt an Seiten ihrer Zwillingsschwester Emma, die die Hauptperson der gesamten Handlung ist. Eine Sache schränkt allerdings Suttons Funktion als auktorialen Erzähler ein: Empfindungen und Auswirkungen auf Sinnesorgane gehen von Emma auf Sutton über, d.h., wenn z.B. Emma die Augen zugehalten werden, sieht Sutton ebenfalls nichts. Dies bezweckt, dass der Leser temporär nie mehr erfährt, als von der Hauptperson erlebt wird, auch wenn diese nicht erzählt. Im Laufe des Buches hat Sutton öfters so etwas wie eine Eingebung, d.h. es erschließen sich ihr (und damit unmittelbar dem Leser) immer präzisere Eindrücke, die den Mord an ihr und auch die verdächtigsten Personen beschreiben. Jeder scheint auf einmal ein Geheimnis zu verbergen und im Fortgang des Thrillers wird die Auswahl der möglichen Täter einerseits immer mehr eingeschränkt, andererseits wird die Handlung aber auch immer verstrickter und es scheinen ständig neue Wege und Ziele möglich.
Die Spannung lässt den Leser bis einschließlich der letzten Seite nicht los, da, wenn man meint, nun den Mörder ermittelt zu haben, andere Indizien wiederum auf eine völlig andere Person deuten. Von der Stiefschwester über die "bitchigen" Glamour-Freundinnen bis zum heimlichen Schwarm Emmas stehen alle auf der Verdächtigen-Liste.
Die aufgebaute Spannung bleibt - leider, wie man fast sagen muss - bestehen, da am Ende des Romans keine Auflösung erfolgt. Es handelt sich bei der Geschichte nämlich um den ersten Band einer Serie, die unter dem Namen "Lying Game" kursiert. In Deutschland ist der beschriebene Band der Erstpublizierte, in Amerika hingegen existiert seit Sommer 2011 sogar eine TV-Serie unter gleichnamigem Titel.