Und plötzlich war der Wald so still

Autor*in
Sandberg, Eriksson
ISBN
978-3-407-81179-0
Übersetzer*in
Buchinger, Friederike
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 13-jährige Hanna erinnert sich an den Sommer, in dem ihre Kindheit zu Ende ging, an die Spiele mit ihren Freundinnen Jonna und Sabina, die ersten gemeinsamen Erlebnisse mit Jungen und wie sich alles änderte, als die nur wenig ältere Linda plötzlich verschwunden war. Das Dorf am Waldrand bot kein heimeliges Zuhause mehr.

Beurteilungstext

Eine neue frische Stimme meldet sich aus Schweden. Die 1981 geborene Autorin, die als Journalistin arbeitet, debütierte 2011 mit ihrem ersten Roman, dem weitere folgten.
“Und plötzlich war der Wald so still” beschwört einen Sommers, wie er sich so eigentlich nur in Büchern aus den 50er und 60er Jahren darstellt, und erinnert an den Beginn des ersten Kriminalromans von Tana French aus Dublin “In the Woods”, deutsch“Grabesgrün” von 2007. Hier wie dort spielen Kinder selbstvergessen in den Wäldern. Hier wie dort ist ein junges Mädchen verschwunden, das tot aufgefunden wird. Doch im Roman der Stockholmerin Moa Eriksson Sandberg geht es nicht um die Aufklärung eines Verbrechens. Sie beschreibt die Gefühle der 12-jährigen Mädchen, deren Kindheit mit einem Mal vorüber ist.
Die Ich-Erzählerin Hanna steht in ihrer Entwicklung zwischen der abenteuerlustigen, wilden Jonna und Sabina, die sich auf einmal für Jungen interessiert, die Hanna selbst eher widerlich findet. Gleichzeitig fühlt sie sich aber zu Janek hingezogen, ohne dass sie es, auch nicht vor sich selber, zugeben würde ihn zu mögen. Hannas Erinnerungen an viele kleine Begebenheiten sind so präzise, als würde man selbst dabei zuschauen, was sie sieht und wie sie sich fühlt. Sie merkt, wie sie nicht nur ihre Freundinnen besser verstehen lernt, sondern auch das Verhalten der Erwachsenen. Dabei stellt sie sich nicht nur gut da, sie ist eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder Dag, vermisst ihren Vater, der nur an den Wochenenden aus der Stadt nach Hause kommt und kritisiert ihre Mutter. Am Ende des Sommers ist die Zeit der unbefangenen Spiele im Wald endgültig vorbei, doch ihre Eltern kommen wieder besser miteinander aus und die Familie zieht nach Göteborg zurück. Hanna freut sich auf das Wiedersehen mit ihren Freundinnen im Dorf in den nächsten Sommerferien.

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Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010