Und deine Familie?

Autor*in
Belliere, Charlotte
ISBN
978-3-96843-032-4
Übersetzer*in
Pasker, Maxime
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
de Hoes, Ian
Seitenanzahl
38
Verlag
Carl Auer
Gattung
Bilderbuch
Ort
Heidelberg
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialKlassenlektüreVorlesen
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Alles beginnt mit der Idee von drei Kindern, die spielen wollen, dass sie eine Familie – bestehend aus Mutter, Vater und Kind – sind sowie dem Wunsch einiger anderer Kinder mitzuspielen. Schnell fällt ihnen auf, dass es gar nicht so leicht ist „Familie“ zu spielen, denn jedes der Kinder lebt in einer anderen Form von Familie. Aber gibt es überhaupt die eine richtige Form von Familie?

Beurteilungstext

Alle Seiten des Buches sind in der Farbe Gelb gehalten, dadurch wird das Leseereignis durch ein positives, warmes Gefühl erfüllt. Gleichzeitig steht die Farbe allerdings auch für Neugier und Wissbegierde, was sehr gut zu dem Thema des Buches passt: Die Vielfalt der Familienformen. Dieses Thema ist leider in unserer Gesellschaft noch nicht fest verankert und es stößt durchaus auf Verwunderung beim Gegenüber, wenn man nicht in einer „klassischen“ Mutter-Vater-Kind-Familie aufgewachsen ist oder aufwächst. Die Aufklärung über dieses Thema ist also durchaus noch aktuell und dringend notwendig, damit alle Kinder, egal, in welcher Familienform sie leben, akzeptiert werden. Dieses Buch hilft dabei diese Thematik zu veranschaulichen und darüber aufzuklären.
Die Doppelseiten sind sehr schlicht gehalten. Wie bereits erwähnt, sind alle Seiten durch ein sanftes Gelb koloriert. Zunächst sind auf einer Doppelseite lediglich zwei Figuren zu sehen. Mit jedem Umblättern kommt dann eine Figur hinzu, sodass schließlich elf Kinder zu sehen sind, die von ihrer Familie erzählen. So wird raffiniert darüber aufgeklärt, dass es möglich ist, dass zwei Mütter, zwei Väter, eine Oma oder bloß ein Elternteil ein Kind aufziehen, dass man in einer Patchworkfamilie oder in einem Mehrgenerationenhaus lebt, dass die Mutter viel arbeitet und das Kind somit viel Zeit mit einer Tagesmutter verbringt, dass ein Kind adoptiert wird oder, dass ein Paar gar keine Kinder haben möchte. Diese Möglichkeiten werden in Form von Sprechblasen geäußert und dargestellt, dadurch erhält der/die Leser/in das Gefühl tatsächlich bei dem Gespräch dabei zu sein und wird dazu angeregt sich selbst Gedanken über seine Familienform zu machen. Anschaulich untermalt werden die Erzählungen der Kinder durch ergänzende, gemalte Bilder, die den/die jeweilige/n Erzähler/in in ihrer/seiner Familie zeigt. Diese Bilder gehen weit über den Text hinaus und bilden einen Teil der Erinnerungen des Kindes ab. Sowohl diese Veranschaulichungen, als auch die Figuren sind realistisch gemalt, sodass es noch leichter fällt sich mit ihnen zu identifizieren. Die Schrift ist gut lesbar und entspricht der Druckschrift. Dennoch ist das Buch für Leseanfänger:innen nicht geeignet, da die Sprechblasen, welche über die Seite verteilt sind, unübersichtlich wirken können. Man sollte das Buch also eher mit sicheren Leser:innen gemeinsam erlesen. Gut vorstellbar ist auch, dass das Buch als Unterrichtseinstieg verwendet wird, um dann das Thema mit den Kindern zu besprechen und auch in der eigenen Klasse über die jeweils vorkommenden Familienformen zu erzählen. Diese Möglichkeit ist dann auch mit Erstleser:innen machbar, wenn mit ihnen gemeinsam das Buch erarbeitet wird.

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Diese Rezension wurde verfasst von leo; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 20.03.2023