Uhr ohne Zeiger

Autor*in
McCullers, Carson
ISBN
978-3-257-20146-8
Übersetzer*in
Schnack, Elisabeth
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
221
Verlag
Diogenes
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Zürich
Jahr
2006
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
8,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die 1967 in New York gestorbene Autorin, die in Amerika viel Anerkennung fand, zeichnete in diesem - ihrem letzten - Roman Lebensabschnitte ganz unterschiedlicher Personen, die zwar Beziehungen untereinander haben, letztlich aber keine Bindungen. In vielen Variationen tritt der Tod auf, plötzlich oder lange vorhersehbar, gewaltsam oder sanft; jedenfalls gleicht die menschliche Lebenszeit einer “Uhr ohne Zeiger”.

Beurteilungstext

Die deutsche Erstausgabe im Diogenes Verlag erschien 1962, eine Taschenbuchausgabe 1974. Dieser Neuauflage ist ein Erfolg auch als Jugendbuch zu wünschen, denn die geschilderten Personen eines Südstaaten-Städtchens in Amerika 1953/54 sowie deren Beziehungen und Umfeld scheinen so frisch und lebensnah, als sei der Roman eben geschrieben. Dazu trägt die sehr lebendige Sprache bei (der man die Übersetzung nicht anmerkt), ein deftiger Schuss Humor und die interessant durchgezeichneten Charaktere. Sehr deutlich werden die trennenden Ansichten der Rassenprobleme; und für junge Menschen werden stellvertretend der “blauäugige Nigger” und der Enkel des Richters geschildert, in den denen sich Grobheit und Verletzlichkeit auf fast unversöhnliche Art finden. Die subtile Beobachtungsgabe und Schilderung auch minutiöser Begebenheiten oder Zustände lassen es durchaus zu, dass die Fähigkeiten der Autorin mit denen Faulkners verglichen werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RSchV.
Veröffentlicht am 01.01.2010