Überleben für Anfänger

Autor*in
Düwel, Franca
ISBN
978-3-401-60542-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
D'Oror, Miri
Seitenanzahl
440
Verlag
Arena
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Würzburg
Jahr
2020
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eigentlich wollte Mia doch nur, dass ihre Eltern mit ihr ehrlich sind und endlich zugeben, dass sie Agenten eines Geheimdienstes in Israel sind. Dass ihre Eltern sie deshalb nun zur Patientin der Psychologin Dr. Wolgast machen, war definitiv nicht Teil ihres Plans. Während Mia mit ihren persönlichen Ängsten, fiesen Mobbingattacken und einer verflossenen Liebe zu kämpfen hat, offenbaren sich ihre Schutzpersonen als die Gefahr, vor der sie von Beginn an flüchtete

Beurteilungstext

Die 14-jährige Mia war schon immer besonders ängstlich veranlagt. Dass ein schwarzer Volvo sie nun seit Wochen verfolgte und dass ihre Eltern vermutlich Agenten eines Geheimdienstes in Israel sind, schürt ihre Angst zu Panikattacken. Mia schämt sich dafür. Das ständige Hyperventilieren bei dem kleinsten Trigger, das ungezähmte Zittern und die Sorge, niemals für die ‚Verliererperson‘, die sie zu sein glaubt, angenommen zu werden, plagen sie täglich.
Durch ein Missverständnis auf einer Party verlor sie ihre besten Freunde und wurde zur Außenseiterin der gesamten Schule erkoren. Ihre Erzfeindin Anna-Constanza, die aufgrund ihrer giftigen, falschen Art Anakonda genannt wird, nimmt es ihr jedoch nicht nur übel, dass Mia ihre geheime Hausparty sprengte, sondern auch, dass Anakondas gutaussehender Adoptivbruder Nael nur Augen für Mia zu haben scheint.
Auf Anraten ihrer Psychologin wird Mia für das FTF Panda-Camp angemeldet, das in den Ferien auf einer einsamen entfernten portugiesischen Insel stattfinden soll. Mia ist alles andere als begeistert, zumal ihr Vater bei einer Fabrikexplosion in Israel ernsthaft verletzt wurde. Am liebsten würde Mia gemeinsam mit ihrer Mutter nach Israel fliegen. Doch da Mia nie das letzte Wort hat, fügt sie sich widerwillig den Bitten ihrer Mutter. Abgeschieden von aller Welt, ohne ein Handy und lediglich mit der eingeschränkten Nutzung des Laptops ihrer Betreuerin macht Mia sich vor Sorge um ihre Eltern wahnsinnig. Trotz ihrer großen Vorbehalte gegen die anderen Jugendlichen, zu denen unerwartet auch Nael gehört, schließt sie schon bald wertvolle Freundschaften, die ihr später das Leben retten. Denn die Sorgen und Theorien, die Mia von Beginn an über ihre Eltern hegte, bewahrheiten sich. Die Gefahr, vor der ihr Vater sie bewahren wollte, folgte Mia ins Camp. Und plötzlich scheint die abgeschiedene Insel doch kein sicherer Ort vor dem Besitzer des schwarzen Volvos zu sein.
In Franca Düwels Roman spielen die Themen Bullying, die erste Liebe, psychische Angststörungen und Selbstliebe bedeutsame Rollen. Zum Ende des Buches hin wird Mias Bullying-Problem nicht grundsätzlich gelöst. Stattdessen lernt sie es, über ihren eigenen Schatten zu springen, ihre Ängste zu überwinden und mutiger zu werden. Sie lernt es, sich selbst mehr zu lieben und sich nicht für eine andere Person auszugeben; findet wahre Freundschaften und räumt böswillige Missverständnisse zwischen ihr und Nael aus dem Weg. Zu Beginn des Buches zweifelt man, ob Mia sich den schwarzen Volvo nur einbildet und die Geschichten um ihren Vater als Geheimagenten ausdenkt. Dass sich ihre Befürchtungen jedoch zum Ende des Buches bewahrheiten, sorgt für einige überraschende Momente. Da die Erzählung sich an den Tagebucheinträgen der Protagonistin und dem E-Mail-Austausch zwischen Mia, ihrer Psychologin und ihrer einzigen Freundin Aylin entlang hangelt, steht der Leser sehr nah an der äußerst subjektiven Wahrnehmungswelt der Protagonistin. Immer wieder ergibt sich die Frage, wie viel von dem, was Mia aussagt und erzählt, tatsächlich der Wahrheit entspricht und wie viel stark von ihrer Wahrnehmung verzerrt wurde. Der Erzählton richtet sich dabei durch Pop-Kultur-Referenzen, langen Sätzen mit vielen sarkastischen Aussagen und Wortspielen an Teenager. Allerdings macht die Autorin dabei nicht Gebrauch von der sogenannten Internetsprache aus sozialen Netzwerken wie Instagram, YouTube und Tiktok, die bei Teenagern und Jugendlichen beliebt sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 160; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.05.2021

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