Turandot - Über den Sieg der Liebe

Autor*in
ISBN
978-3-944861-02-9
Übersetzer*in
Mehnert, Henning
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Fabinger, Caollina
Seitenanzahl
72
Verlag
Libronauti
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gelnhausen
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
21,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die grausame und blutrünstige Prinzessin Turandot, Tochter des chinesischen weisen und gutmütigen Kaisers Altoums, will sich nur demjenigen als Ehefrau hingeben, der drei ihrer merkwürdigen und schwierigen Rätsel lösen kann.
Das spannende Libretto einer Oper und ausgesprochen gelungene Illustrationen voller Geheimnisse, Mut und Exotik machen das Buch zu einem Ereignis, das man sehr gern (wieder) anschauen und (vor-)lesen mag.

Beurteilungstext

Das ist mutig! Das Libretto einer Oper wird zur Grundlage eines Bilderbuchs. Nach dem Lesen und Schauen fragt sich so mancher, warum es so lange dauerte, bis sich jemand diesen Mut zutraute. Es war nicht der namenlose Prinz aus der Geschichte, der nicht nur sein Leben in die Waagschale warf, um das Leben mit der schönen aber grausamen Prinzessin Turandot zu gewinnen, sondern sein Leben nach seinem Sieg noch einmal in die Hände dieser Frau legte. Und gewann.
Die tragische Gestalten in der Geschichte sind die Prinzen, die die drei Fragen nicht beantworten konnten und deshalb den öffentlichen Tod erleiden mussten. Mehr noch aber ist es Lo-u-Ling, die den namenlosen Prinzen aus seiner Heimat kennt, seinen Namen (Calaf, Sohn des Timur) aber dennoch nicht preisgibt und ihr Leben gibt für ihr Schweigen. Die Oper selbst geht allerdings darüber hinaus, benutzt diese Szene eher als ""retardierendes Moment"". Letztlich dreht es sich um das Wichtigste im menschlichen Leben, die Liebe, die auch den Hass und Stolz und Unnachgiebigkeit überwinden kann. Ungeschützt gibt sich der siegreiche namenlose Prinz noch einmal in die Hände von Turandot, denn er weiß, dass seine Liebe nichts ist, wenn sie nicht erwidert wird, sondern allein ihr Leib Lohn ist für die Lösung dreier Rätsel.

Mehr als die Geschichte machen die Bilder das Buch zu einem Ereignis. Carollina Fabinger öffnet die chinesische Welt und nutzt sehr behutsam exotische Versatzstücke, ohne dass wir uns überfordert fühlen, denn das Thema ist eben nicht fremdländisch. Ihren Personen gibt sie mit wenigen Strichen Gefühle mit, gestaltet die Hintergründe so aufwändig, dass sie unauffällig wirken, benutzt Schmetterlinge, die wir als Todesboten kennen, als Liebessymbole, lässt die Rätsellösungen um 180-Grad gedrehten Text abbilden.

Als sei das quer-formatige Buch nicht nur durch herausragend gestalteten Text und wunderbare Bilder gekennzeichnet, ist die Ausstattung und den Seiten-Umfang durch den Verlag noch hervorzuheben. Für einen neuen und (noch) kleinen Verlag ein mutiger Schritt, der sich jedoch im Ergebnis als sehr gelungen darstellt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010