Tröpfel und Tropfine

Autor*in
Schäfer, Richard
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kirchner, Sven
Seitenanzahl
116
Verlag
Kirchschläger
Gattung
Ort
Arnstadt
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Über eine alte Stadt wie Erfurt gibt es viel zu erzählen. Tröpfel und Tropfine, zwei Regentropfen, haben manches erlebt, wenn sie z.B. an der Krämerbrücke, auf dem Petersberg, im Dom, neben der Gloriosa, auf einer Steinschleuder oder auf dem Tisch eines Königs landeten. Auch den Fund des jüdischen Schatzes 1998 beobachten sie. Sie sind echte”Geschichtstropfen”.

Beurteilungstext

Richard Schaefer gelingt es, Historisches, mehr oder weniger bekannt, unterhaltsam und interessant zu erzählen. Er erfindet dazu die Regentropfen Tröpfel und Tropfine. Eingeteilt in 14 Episoden mal in der Gegenwart angesiedelt - Krämerbrücke, Abtransport der Gloriosa, Fund des jüdischen Schatzes - mal das Geschehen aus Erfurts Geschichte reflektierend, entstehen lebendige Bilder. Lockere Erzählweise, Ich-Form, Ansprechen der Leser halten das Interesse wach. Vielfältig sind die sprachlichen Mittel, die der Autor gekonnt einsetzt : Wortschöpfungen wie “vertröpfeln” für jmd. veralbern, Lautmalerei bei der Feuersbrunst “zisch, rischel raschel”, Namensgebung wie Sandstein “Sandro”,Humor ( gekränkter Zeitanzeiger für die Sonnenuhr), Alliteration und Reime. Begriffe wie Lavatorium, Krämer, Klingen werden erklärt. Lustig endet die Geschichte, als Tröpfel reimen will wie Goethe, denn Weimar ist sein nächstes Ziel. Die Authentizität der historischen Fakten wird in einer Wolke mit Jahreszahlen belegt. Die Wahl der Regentropfen als Hauptfiguren bietet die Möglichkeit, Wissen über den Kreislauf des Wassers wie nebenbei zu vermitteln. Der farbige Einband des Taschenbuches mit Erfurts Dom, Feuer, Gespenst, Mönch....weckt Neugier. Schwarz-weiß an Comics angelehnte Illustrationen sind lustig, textbezogen, historische Fakten erhellend. Das broschierte Buch im Kleinformat und zu erschwinglichem Preis bereichert das Angebot für Kinder, die sich mit Erfurts Geschichte beschäftigen und Neues entdecken wollen. Als Leseanreiz wirkt auch das Kapitel über das Haus in der Marktstraße 21, in dem die Kinder-und Jugendbibliothek untergebracht ist. Das Buch ist für Leser allen Alters, mindestens ab 10 Jahre, zu empfehlen. Gut wäre eine Lesebegleitung z.B durch Eltern, Lehrer der Kinder und vielleicht nachfolgend das Erkunden der beschriebenen Örtlichkeiten.

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Diese Rezension wurde verfasst von Ba.
Veröffentlicht am 01.01.2010