Triffst du einen Gorilla

Autor*in
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bansch, Helga
Seitenanzahl
28
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
BilderbuchLyrikSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Gereimte Nonsense-Zweiteiler werden durch die Bilder lebendig: So kann es dir zum Beispiel ergehen, wenn du auf dem Weg (zur Schule) deiner Fantasie freien Lauf lässt! Dies ist keine Warnung davor, sondern eine Aufforderung, mutig die Gedanken fließen zu lassen.

Beurteilungstext

Das kleinformatige Buch spielt mit dem Reim, je absurder, desto besser: Schulweg und Schwein, da schläfst du ein! Grüne Katze - Lehrer Glatze! Krokodil? Eis am ...!
Aus den scheinbar sinnfreien Texten erwächst das, was aufmerksame Menschen auf den Schulwegen finden können. Mütter fragen zwar, warum das Kind immer trödelt, aber sie wissen es natürlich längst genauso wie wir, denn wir alle haben es zumindest dann und wann selbst gemacht: Die Fantasie kommt eben immer dazwischen! Da bedarf es nicht einmal einer Assoziation, da genügt manchmal ein Sonnenstrahl oder eine kleine Erinnerung. Wie in einem Film läuft es dann ab: Du bist auf dem Schulweg, da kommt ein Schwein angerannt und fordert dich zum Wettlauf auf! Da bleibt dir doch gar nichts anderes übrig, als mitzumachen! Klar, dass du danach so kaputt bist, dass du in der ersten Stunde einschläfst!
Genau so gestaltet Helga Bansch die Doppelseiten, die den Text - wie mit einer alten Schreibmaschine geschrieben - mit aufnehmen. Dabei zitiert sie eigene Bilder (die grüne Katze tritt auch bei dem roten Gorilla auf und auch im Eiscafé, der Elefant ist auch bei den blauen Raben, der Gorilla in der Nebenstraße usw.) und bezieht sich auch auf bekannte Bilder anderer Künstler (Hopper, Neil Adams für Batman, u. a.). Ihre manchmal vermenschlichten Tiere spielen sympathische Rollen, unterstützen vor allem das Kind mit den roten Haaren und dem rot-weiß geringelten Pullover, der roten Hose und dem komplementär grünen Ranzen.
Unklar bleibt die Rolle des grauen jungen Menschen mit dem geringelten Pullover auf dem grauen Esel vor dem rot-orange-flächig gestalteten Hintergrund auf dem Vor- und Nachspann. Ein bisschen ähnelt die Figur der des Sancho Panza aus dem Don Quichote Roman. Gut geträumt ist halb gelogen. Oder umgekehrt?
Der Text fordert geradezu heraus, neue Reime zu finden, die möglichst wenig miteinander zu tun haben. Der Beginn ""Triffst du eine(n) ..."" ist ein guter Anfang.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010