Treiben lassen

Autor*in
Ende, Peter van
ISBN
978-3-8489-0191-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ende, Peter van
Seitenanzahl
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein kleines Papierboot lässt sich durch die ganze Welt treiben und auch der Betrachter lässt sich treiben und seine Blicke über die beidseitigen Bilder schweifen. Dass dabei die schrecklichsten Ungeheuer umschifft werden, kommt einem da nur selbstverständlich vor.

Beurteilungstext

„Bootje op drift“ („ziellos treibendes kleines Boot“), „The Wanderer“(„der Wanderer“), „Travesía“ („Überfahrt“) so lauten die Titel für dieses Debüt des flämischen Künstlers Peter Van den Endens (geboren 1985). Im Oktober 2020 erscheint es unter dem wunderbaren Titel „Treiben lassen“. Damit ist schon umrissen, was den Betrachter – Kind oder Erwachsener – mitzieht. In diesem textlosen Bilderbuch wird die Reise eines kleinen Papierbötchens um die ganze Welt gezeigt. Der zerbrechliche kleine Gegenstand bekommt eine eigene Seele, mit der man mitfiebert, da er es wagt, mutig all den Gefahren der Welt entgegenzutreten. Dazu gehören vor allem die verschiedensten Seemonster, die oft Anleihen an wirkliche Tiere haben, aber insgesamt doch fantastische Wesen sind. Dazu gehören aber auch die riesenhaften Ozeankreuzer der Menschen, die Megastädte und die überdimensionierten Industrieanlagen, in die er hineingerät. Das gesamte Buch kommt einem altmodisch vor, erinnert an traditionelle Radierungen und der Genuss, sich in den ewig wiederkehrenden Schraffuren und anderen Oberflächenbearbeitungen zu verlieren, kommt dem „Treibenlassen“ schon sehr nahe. Anleihen könnten hier bei M.C. Escher gemacht worden sein, vor allem aber auch bei Shaun Tans „The Arrival“. Ähnlichkeiten finden sich auch mit den Bilderbüchern von Einar Turkowski, der auch überbordend fantastische Landschaften bildet, ohne damit aber das dekorativ Japanisierende von Peter Van den Ende zum Ausgangspunkt zu nehmen. Wie wunderbar, dass es einen Verlag wie Aladin gibt, der sich auf solche Bücher einlässt!
Einen ersten Eindruck zu dem Buch erhält man in dieser Animation: https://www.youtube.com/watch?v=CZGkTGfPqb0

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Diese Rezension wurde verfasst von RPAK; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 02.08.2020