Traumkanninchen

Autor*in
ISBN
978-3-7725-1115-8
Übersetzer*in
Esterl, Arnica
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
26
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eule will Kaninchen. Ganz. Mit Haut und Haar. Nur für sich allein. Kaninchen hat, verständlicher Weise Einwände. Aber Eule lässt nicht locker. Eine Liebesgeschichte der besonderen Art.

Beurteilungstext

Die Eule hat einen Traum und aus diesem erwacht sie mit einem seligen Lächeln im Gesicht. Schade nur, dass ihr Traum nicht wirklich werden kann. Oder doch? Just im selben Moment nämlich, hoppelt das Kaninchen vorbei. "'Kaninchen!' rief Eule. ‚Kaninchen, du bist mein Traum. Kann ich dich wohl haben?'" Und so beginnt ein Werben, Verschmähen, Sich-Annähern und - ja, und eine Liebesgeschichte mit Happy End. Denn wenn Kaninchen auch keine frischen Mäuse mag und sowieso schon jemandem, nämlich sich selbst, gehört, manchmal ist das einfach nicht genug. Zum Beispiel, wenn es regnet. Dann wird das Fell nass und Kaninchen friert. Die Eule legt einen Flügel um seine Schultern. "'Das', flüsterte Eule, ‚ist genau, was ich geträumt habe ...'". Das Leben ist manchmal so wunderbar einfach. Die Eule, glücklich über die Erfüllung ihres Traumes will sich auf den Weg machen. Der Regen ist vorbei. Doch Kaninchen ist tief berührt. "'Eule', fragte es,'kann ich dich wohl haben?' (...) ‚Aber warum?' ‚Warme Flügel!' sagt Kaninchen." Also tauschen sie: Die Eule bekommt Kaninchen, Kaninchen bekommt Eule. Eine Hochzeit wird gefeiert und dann, ja, dann bekommt Eule noch viel mehr, als sie gedacht hat. Lustige Wesen, eine Mischung aus Kaninchen und Eule entschlüpfen den bunten Eiern. "'Oje ...!', sagt Eule."
‚Oje', möchte man auch ganz leise seufzen bei soviel Moral in Tiergestalt. Die Geschichte kommt in einer Schlichtheit daher, dass sie im Grunde recht rührend ist. Hörte sie nur an der "richtigen" Stelle auf. Daan Remmerts de Vries jedoch vertraut nicht auf die Kraft seiner Bilder, in gedeckten Farben gestaltete Collagen, verziert mit allerlei Wellen und Schnörkeln und ansprechend naiv getuschten Figuren. Und noch weniger auf die Tragfähigkeit seiner Worte, so scheint es. Schade, denn auch wenn die Idee nicht absolut großartig ist, so ist sie doch berührend und mit einer gewissen Priese Humor gewürzt. Bis zur Hochzeit. Denn de Vries reicht es bis hier hin nicht. "Sage niemals: Träume sind nur Schäume! Das siehst du bei Eule. Träume sind wichtig. Sie verändern die Welt." Danke, aber das hatten wir doch schon verstanden.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010