Trainkids

Schlagwörter

• Freundschaft
• Kulturen
• Ungleichheit

Teaser

Fünf Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern Südamerikas brechen auf eine gefährliche Zugreise quer durch Mexiko auf, um ihr Ziel, die USA, zu erreichen. Dort arbeiten ihre Mütter oder Brüder oder Väter in der Illegalität, um die Kinder in der Heimat zu ernähren. Die aber ertragen ihre Einsamkeit nicht länger und machen sich auf den ebenfalls illegalen Weg.

Beurteilungstext

Selten gelingt es einem Jugendbuchautor, die dramatischen Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen in einem lateinamerikanischen Land so gekonnt zu beschreiben, ohne die einzelnen Charaktere zu vernachlässigen, ohne rührselig zu werden und ohne zu beschönigen. Herr Reinhardt zieht jeden Leser direkt in seinen Bann und in die Geschichte Miguels, der sich mit 4 Zufallsbekanntschaften auf die lange illegale Zugfahrt quer durch Mexiko macht. Die unterschiedlichen landschaftlichen Stationen werden von unterschiedlichen Ereignissen begleitet, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Lage vor Ort stehen. Jede Figur erlebt ein individuelles, nachvollziehbares Schicksal, das ohne Pathos, aber trotzdem mit viel Dramatik geschildert wird. Dass der Ich-Erzähler sein Ziel erreicht, verdankt er der Solidarität untereinander und helfenden Figuren am Wegrand, die da sind und sehen, dass sie gebraucht werden. Diese helfende Haltung kann jeder Leser auch auf sich beziehen und in sein alltägliches Leben übertragen.
Ein sowohl sehr informatives als auch gelungenes literarisches Werk, das hoffentlich viele Leser und Leserinnen finden wird.